
Leipzig – Der Teleshopping-Sender QVC plant für dieses Jahr einen neuen Sender. HDTV-Varianten seiner Kanäle sind in Deutschland jedoch noch nicht in Planung, sagt Ulrich Flatten, CEO von QVC.
QVC ist auch in den USA, in Großbritannien, in Japan und in Deutschland tätig. In Japan und den USA sei QVC schon in HDTV zu sehen, „weil der Markt schon entsprechend weit entwickelt war. In Großbritannien und Deutschland schauen wir uns ganz genau an, wie sich der Markt entwickelt, sowohl von der Anbieterseite her, also was die Fernsehanstalten machen, als auch von der technischen Verfügbarkeit“, sagt der CEO von QVC, Ulrich Flatten.
DF: Herr Flatten, in diesem Jahr wollen Sie einen neuen Sender starten. Welchen inhaltlichen Schwerpunkt soll er haben?
Flatten: Genauso breit wie der erste Sender. Im ersten Kanal senden wir 24 Stunde live. Wir bringen sehr breit angelegte Produktsortimente. Also aus dem Homebereich, Lifestyle und Beauty mit einem Kosmetikbereich, Schmuck und Mode. Der zweite Sender soll die gesamte Bandbreite bieten. Es wird aber kein Live-Anteil dabei sein. Material, vom ersten Sender nutzen wir um es als zusätzliches Angebot neu zusammenzustellen.
Das soll ein Kontrapunkt zum ersten Sender sein. Wenn wir auf dem ersten Sender Kosmetik zeigen, werden wir auf dem zweiten nicht auch noch mal Kosmetik zeigen, sondern ergänzende, andere Sortimente. Damit wollen wir Kunden, die an dem einen kein Interesse haben, auf dem anderen Sender abholen. Es wird keine Einszueins-Übertragungen geben, sondern spezifische Themenangebote für größere Vielfalt.
DF: Ist der Kanal im Pay-TV oder im Free-TV empfangbar?
Flatten: Natürlich im Free-TV. Das ist gar keine Frage. Wir bieten dem Kunden ein kostenloses Angebot. Man kann bei uns auch kostenlos bestellen. Alle Anrufe, die bei uns eingehen, sind selbstverständlich kostenlos.
DF: Über welche Verbreitungswege wird der Sender zu sehen sein?
Flatten: Wir denken an digitale Verbreitungswege, insbesondere digitaler Satellit. Und vielleicht Schritt für Schritt digitale Kabelnetze.
DF: Was meinen Sie bei den Kabelnetzen mit „vielleicht“?
Flatten: Wir fangen erst mit den Gesprächen an. Wir wollen den Sender ja im Herbst on air bringen. Das ist eine Frage der Verfügbarkeit und der Verträge, die man schließt, und so weiter. Deshalb kann ich noch keine konkrete Aussage zu Kabelnetzbetreibern machen.
DF: Haben Sie bereits einen Namen für den neuen Sender?
Flatten: Wir haben Verschiedenes in der Diskussion, haben aber noch nicht final entschieden. Wir sind aber immer für gute Ideen offen, also wenn Sie was haben…
DF: Derzeit strahlen Sie Ihr Programm noch analog über Satellit und Kabel aus. Wann werden Sie – mit Blick auf die Abschaltung im Satellit der Öffentlich-Rechtlichen am 30. April 2012 – die Analogausstrahlung abschalten?
Flatten: Unsere generelle Philosophie ist es, da zu sein, wo die Kunden sind. Deshalb beobachten wir die Entwicklung und werden unser Programm solange auf den jeweiligen Kanälen aufrecht erhalten und auf anderen Kanälen ausbauen.
DF: Aber konkrete Termine haben Sie noch nicht?
Flatten: Nein. Natürlich wird das zu einem gewissen Teil durch die öffentlich-rechtlichen Sender beeinflusst. Wir schauen, wie es sich dann in der Realität darstellen wird. Es ist für uns wichtig, auch den Kunden gerecht zu werden.
DF: Planen Sie, Ihren Kunden vom bestehenden und neuen Sender auch HDTV-Varianten anzubieten? Wenn ja, über welche Verbreitungswege?
Flatten: Konkrete Termine gibt es nicht. QVC ist ja auch in den USA, in Großbritannien, in Japan und in Deutschland tätig. In Japan und den USA ist QVC schon in HDTV zu sehen, weil der Markt schon entsprechend weit entwickelt war. In Großbritannien und Deutschland schauen wir uns ganz genau an, wie sich der Markt entwickelt, sowohl von der Anbieterseite her, also was die Fernsehanstalten machen, als auch von der technischen Verfügbarkeit.
Die Anzahl der Empfangsgeräte und Boxen ist wichtig. Hierbei sehen wir momentan den Anteil noch so gering, dass es noch keinen Sinn macht, sowohl die hohen Investitionen als auch die hohen laufenden Kosten zu übernehmen. Wir als Unternehmen sind bestens darauf vorbereitet, jederzeit loszulegen.
DF: Vielen Dank für das Gespräch. [ar]
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