Leipzig – Der Showcase von ARD und ZDF zeigte eindrucksvoll, wohin der Weg beim hochauflösenden Fernsehen geht. Doch wer genau hinschaut, stellt das eine oder andere Manko fest. Denn nicht immer hält HDTV, was es verspricht.
Hochauflösend sollen die Bilder sein, kontrastreicher, schärfer, sprich näher an der Realität. Die Testausstrahlungen von Das Erste HD und ZDF HD führten durchaus zu einigen Aha-Momenten. Wirkliche Highlights aus Hollywood boten die Sender über den Jahreswechsel jedoch nicht an.
Selbst „Harry Potter“ erstrahlte normalauflösend an den Weihnachtstagen. Das HD-Programm von ARD und ZDF zeigte regelmäßig hässliche Treppchen, oft stellte sich ein Soap-Effekt ein und auch „Cast Away“ oder „Notting Hill“ boten in HD nicht die beeindruckende Qualität, die sich der Eine oder Andere gewünscht hätte. Vor allem von Sky HD verwöhnte Zuschauer mögen die Nase gerümpft haben.
Dabei liegt es nicht an der eingesetzten Auflösung von 720p/50, diese ist leistungsfähig und bietet eine sehr gute Bildqualität. Doch was nützen die Voraussetzungen, wenn es Probleme an anderer Stelle gibt. Entgegen der Behauptung in der aktuellen Ausgabe steht die EBU nach wie vor zu ihrer ursprünglichen Position, dass 720p/50 gegenüber 1080i/25 Vorteile hat.
In Anbetracht internationaler zukünftiger Entwicklungen in Richtung 1080p/50 bestätigt sich eher ein Ansatz der EBU hin zu progressiven Bildformaten. So bietet sie vor allem in bewegungsintensiven Szenen deutliche Vorteile gegenüber dem Interlaced-Verfahren.
Dass diese hochauflösenden Programminhalte auch in 720p überzeugen können, bewiesen etwa das ZDF mit den TerraX-Dokumentationen oder der Westdeutsche Rundfunk, der den Showcase von Eins Festival HD mit einer eindrucksvollen Dokumentation über die Weiten Russlands bereicherte. Auf der anderen Seite liegen starke Fragmentierungen, Flächenbildung und unscharfe Bildinhalte, wie sie beim Showcase beobachtet wurden.
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