Als Brian Sullivan das Steuer beim Pay-TV-Anbieter Sky übernahm, erhöhte er zunächst einmal die Preise. Angesichts der damaligen prekären Lage des Unternehmens ein gewagter Schritt. Dennoch kletterte die Zahl der Abonnenten unaufhörlich. Ist ein Sky-Abo dennoch Luxus?
Die steigende Zahl der Abonnements gibt Sullivan insofern Recht, als dass Sky allem Anschein nach nicht zu teuer ist. Dennoch kommentiert Medienjournalist Hans-Peter Siebenhaar in diesen Tagen, ein Sky-Abonnement sei Luxus. Solange die Konjunktur gut laufe, laufe es auch für die Unterföhringer.
Dabei hat das Krisenjahr 2009 gezeigt, dass die Pay-TV-Branche auch in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs nicht mit massenhaften Kündigungen rechnen muss. Die Abo-Zahl blieb damals in Deutschland mit insgesamt 4,4 Millionen stabil, wie die Beratungsgesellschaft Goldmedia herausfand. Die Verbraucher sparten lieber an den Ausgaben außerhalb der eigenen vier Wände. Die Kneipe blieb also leer, man versammelte sich vorm Fernseher.
Der vermeintliche Luxus greift immer mehr um sich. Die Sky-Abo-Zahlen steigen. In den Medien wird über Serien wie „Game of Thrones“ oder „Breaking Bad“ berichtet. Beide liefen bislang nur zum Teil im Free-TV. Im Qualitätsvergleich muss sich das Bezahlfernsehen ohnehin nicht sonderlich anstrengen. Die Wahrheit ist: Das Free-TV-Programm verflacht zusehends. Was gestern noch Luxus war, ist heute Qualitätsfernsehen, für das immer mehr bereit sind, den entsprechenden Preis zu zahlen.
Ein Kommentar von Marc Hankmann, Chefredakteur DIGITAL INSIDER. Die DF-Schwesterpublikation liefert für Entscheider und Kommunikatoren exklusive Hintergründe aus der Medienbranche. Mehr Infos zum Abonnement des DIGITAL INSIDER gibt es hier.[mh]
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