Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 will den anstehenden Verkauf seiner Sender in Skandinavien offenbar nutzen, um seine Haupteigentümer KKR und Permira zum Ausstieg zu bewegen.
Schon Ende der Woche könnte der Verkauf der Kanäle in Schweden, Norwegen und Dänemark besiegelt werden, berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“.
Bis zuletzt waren der Finanzinvestor Providence und der amerikanische TV-Konzern Discovery interessiert, Letzterem werden indes bessere Chancen eingeräumt. ProSiebenSat.1 würden durch das Geschäft etwa 1,3 Milliarden Euro zufließen.
Allerdings erheben KKR und Permira Anspruch auf eine mehrheitliche Ausschüttung des Verkaufserlöses, um Schulden ihrer gemeinsamen Lavena-Holding zurückzuzahlen. ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling, heißt es im Konzern, habe jedoch eine Bedingung gestellt: Er ist offenbar nur zu einer Super-Dividende bereit, wenn KKR und Permira im Gegenzug ihren Ausstieg einleiten – und dies öffentlich ankündigen.
Die Lavena ist mit knapp zwei Milliarden Euro verschuldet, gut 600 Millionen Euro werden im März 2015 fällig, über eine Verlängerung und teilweise Tilgung müssten die Investoren bald verhandeln.
ProSiebenSat.1, heißt es laut „Spiegel“ in Eignerkreisen, sei finanziell üppig genug ausgestattet, um einen Großteil des Verkaufserlöses auszuschütten. Der TV-Konzern hofft, sich mit dem Geld von den Mehrheitseignern freizukaufen. Profitieren würden davon auch die freien Aktionäre an der Börse. Hinter den Kulissen wird nun gerungen, wie konkret KKR und Permira ihren Willen zum Ausstieg formulieren. [fp]
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