Mit Adblock Plus darf auch weiterhin Werbung blockiert werden. Das entschied das Landgericht München und wies somit die Klagen von ProSiebenSat.1 und RTL ab.
Wer täglich im Internet surft, kennt das Problem: Fast auf jeder Seite werden die Nutzer mit Werbung regelrecht überfrachtet. Eyeo hat mit seinem Programm Adblock Plus ein Werkzeug gegen den Werbeüberfluss geschaffen, das den großen Unternehmen ein Dorn im Auge ist. Weshalb auch mehrere Klagen gegen Eyeo eingereicht wurden. Die Klagen von ProSiebenSat.1 und RTL wurden am Mittwoch vom Landgericht München jedoch abgewiesen.
Vor allem das Geschäftsmodell von Eyeo, das bisher blockierten Firmen gegen eine Umsatzbeteiligung erlaubt, trotz Adblock Werbung zu zeigen, wird von den Sendergruppen kritisch gesehen. Die Münchner Richter sahen jedoch keinen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht, zumal die Internetnutzer frei entscheiden können, ob sie Adblock nutzen wollen.
Auch kartellrechtlich hat das Landgericht keine Bedenken, da Eyeo keine marktbeherrschende Stellung habe. Beide Sendergruppen, die unabhängig voneinander geklagt hatten, haben bereits angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Neben ProSiebenSat.1 und RTL hatten bereits das Handelsblatt, die Zeit und die Axel Springer SE gegen Eyeo geklagt. Bisher wurde nur im Springer-Prozess in Köln die Klage wegen Bedenken gegen das Geschäftsmodell nicht abgewiesen. [buhl]
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