ProSiebenSat.1 zu Sky-Übernahme: Pay-TV-Markt „ist zu schwierig“

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Der ProSiebenSat.1-Campus
Bild: ProSiebenSat.1

Der ProSiebenSat.1-Finanz-Chef Ralf Gierig hat einer Übernahme von Sky Deutschland endgültig eine Absage erteilt.

„Wir fokussieren uns aufs lineares Free-TV und unser digitales Geschäft. Sky ist im Pay-TV-Business, welches in Deutschland historisch schwierig ist.“ sagte der Manager diesen Dienstag gegenüber Reuters.

Sky-Übernahme bei ProSiebenSat.1 offiziell kein Thema

Sky-Mutterkonzern Comcast soll seit einigen Tagen und Wochen auf der Suche nach Übernahme-Interessenten für Sky Deutschland sein. Die Anzeichen hierfür verdichten sich durch die Aussagen von Gierig nun noch einmal. Denn dem Vernehmen nach hat das US-Unternehmen aktiv Präsentationen seiner „Verkaufsmasse“ an aus seiner Sicht geeignete Kandidaten verschickt. Hierzu soll auch ProSiebenSat.1 gehört haben. Über vollkommen aus der Luft gegriffene Gerüchte hätte ProSiebenSat.1 grundsätzlich auch einfach keinen Kommentar geben können.

Die Unterföhringer Nachbarn von Sky könnten hingegen selbst vor einer Übernahme durch MFE (MediaForEurope) stehen. Das zum Berlusconi-Konzern gehörende erhöht in letzter Zeit sukzessive seine Anteile an ProSiebenSat.1. Gesprächen mit MFE steht Gierig eigenen Angaben zufolge offen gegenüber. Sollte in diesem Fall in absehbarer Zeit Ernst gemacht werden, könnte ja das Thema Sky Deutschland vielleicht doch noch einmal auf den Tisch kommen.

Fehlt vielleicht einfach die Kohle?

Bild: © Sky Deutschland
Seit einigen Wochen kursierenden Medienberichten zufolge könnte in absehbarer Zeit eine Übernahme von Sky Deutschland durch einen nationalen oder internationalen Bieter in Raum stehen. Bild: © Sky Deutschland

Schrumpfende Werbeeinnahmen belasten den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 derweil stark. Wie das Unternehmen am Dienstag in Unterföhring mitteilte, sank der Umsatz im dritten Quartal um 13 Prozent auf 921 Millionen Euro, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) fiel um 27 Prozent auf 118 Millionen Euro. Gierig sagte hierzugegenüber der dpa: „Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf durch Inflation, Energiepreiskrise und Konsumzurückhaltung immer weiter eingetrübt.“ Das margenstarke Werbegeschäft, die Säule des Unternehmens, und das Vergleichsportal Verivox, lange ein Zugpferd, liefen deutlich schlechter als im Vorjahresquartal. Der Konzern musste beim Firmenwert seiner Vergleichsportale und Online-Shops im dritten Quartal 312 Millionen Euro abschreiben.

Werbeflaute drückt Umsatz und Ergebnis von ProSiebenSat.1

ProSiebenSat.1 hatte seine Jahresprognose Ende Oktober erneut gesenkt. Für das traditionell eigentlich starke vierte Quartal hatte der Konzern einen Rückgang der Werbeerlöse um 17 Prozent angekündigt. Der Jahresumsatz soll von 4,50 Milliarden auf 4,15 Milliarden Euro sinken, das bereinigte Betriebsergebnis von 840 Millionen auf 650 Millionen Euro. Darin sind die Kosten für die vollständige Übernahme der Streaming-Plattform Joyn und für Sparprogramme enthalten. Gierig sagte, ProSiebenSat.1 sei gut positioniert, um von einer wirtschaftlichen Erholung im Werbemarkt zu profitieren.

Wer sonst noch im Topf der Interessanten für eine Übernahme von Sky Deutschland ist und warum die Diskussion darum eventuell anhand einer Personalie als Hirngespinst abgetan werden könnte, ist diesem DIGITAL FERNSEHEN-Artikel vom Vortag zu entnehmen.

Mit Material der dpa

Bildquelle:

  • Sky-Gebauede-Empfang: © Sky Deutschland
  • prosiebensat1-campus: ProSiebenSat.1
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