Das lineare Fernsehen ist noch lange nicht am Ende, glaubt Markan Karajica, Digitalchef von ProSiebenSat.1. Vielmehr sollen die besten Zeiten erst noch bevor stehen. Jüngere Zuschauer möchte er vor allem mit Apps wie 7TV an die Sendermarken heranführen.
Erst vor wenigen Wochen hat ProSiebenSat.1 mit 7TV eine eigene App für das Livestreaming seiner Free-TV-Sender gestartet. Im Interview mit der „Berliner Zeitung“ zeigt sich Markan Karajica, der Digitalchef des Medienunternehmens, mit der bisherigen Resonanz zufrieden. So würden die Downloadzahlen bereits im sechstelligen Bereich liegen.
Während die mobile Verfügbarkeit von TV-Inhalten für viele Zuschauer immer wichtiger wird, glaubt Karajica jedoch nicht, dass das klassiche lineare Fernsehen schon ausgedient hat. „Im Gegenteil: Ich denke, die besten Zeiten des linearen Fernsehens liegen noch vor uns: Denn Fernsehen, so wie wir es verstehen, ist der Antrieb für ein ganz neues Entertainment-Erlebnis“, so der Chef der Digitalsparte bei der Unterföhriger Sendergruppe. Allein die nach wie vor hohe Nutzungsdauer von durchschnittlich 3,7 Stunden am Tag würde beweisen, dass klassisches Fernsehen noch immer hoch im Kurs steht.
Auch die Zahl von zehn Millionen verkauften TV-Geräten im vergangenen Jahr würde für sich sprechen. Neue Fernseher mit Internet-Schnittstelle würden zudem ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Dabei wird auch lineares Fernsehen zunehmend mit Online-Angeboten verschmelzen.
Mit einer App wie 7TV möchte der Veranstalter vor allem die jüngeren Zuschauergruppen an seine Sendermarken heranführen. Dabei hofft man natürlich auch, dass möglichst viele von ihnen bereit sind, für die Livestreams der Sender ein monatliches Entgelt von 2,99 Euro zu zahlen. [ps]
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