Der italienische ProSiebenSat.1-Großaktionär MediaForEurope (MFE) ist mit seinem Vorstoß einer Konzernspaltung knapp am Widerstand der anderen Anteilseigner gescheitert.
Aktionäre, die für knapp 71 Prozent des auf der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals stehen, stimmten zwar für einen entsprechenden Vorstoß zur Prüfung des Vorhabens, wie ProSiebenSat.1-Chefaufseher Andreas Wiele am Dienstag in Unterföhring mitteilte. Aber mindestens 75 Prozent wären für einen Erfolg der Mailänder notwendig gewesen.
Mitte März hatte der von der Familie des verstorbenen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte TV-Konzern aus Italien ProSiebenSat.1 mit dem Vorstoß überrumpelt. MFE hatte gefordert, das wichtige Entertainment-Fernsehgeschäft von den „Randaktivitäten“ E-Commerce und Dating zu separieren. Auf der diesjährigen Hauptversammlung sollten die Aktionäre zunächst darüber entscheiden, ob eine derartige Spaltung geprüft werden soll. Sofern dafür grünes Licht gegeben würde, sollte im kommenden Jahr über die tatsächliche Trennung der Geschäfte in zwei börsennotierte Unternehmen abgestimmt werden.
MFE will Fernsehsparte von ProSiebenSat.1 übernehmen
MFE hält fast 30 Prozent an ProSiebenSat.1. Die Mailänder hatten in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass die Unterföhringer ihre Geschäfte wie die Online-Parfümerie Flaconi, die Vergleichsportale Verivox und Billiger-Mietwagen.de und die Partnerbörse ParshipMeet veräußern sollen, um „Mehrwert“ zu schaffen. Skeptiker vermuteten dagegen, dass sich die Italiener damit schneller und günstiger die lukrative Fernseh-Sparte einverleiben wollen, ohne die für sie uninteressanten Restaktivitäten mitkaufen zu müssen.
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- prosiebensat1-campus: ProSiebenSat.1