Mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit fordert die ProSiebenSat.1-Gruppe die europäischen Medienunternehmen auf, sich gegen die Marktmacht von Google und Co. zu stellen. Thomas Ebeling fordert eine klare Strategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die US-Internet-Riesen wie Google, Facebook oder Apple sind den europäischen Medienunternehmen aufgrund ihres schnellen Wachstums schon länger ein Dorn im Auge. Eine Strategie, wie sich gegen diese Übermacht vorgehen lässt, fehlt jedoch, wie ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling beklagt.
„Wir brauchen endlich einen europäischen Dialog der Medienunternehmen und eine klare Strategie, um unsere Standortvorteile zu nutzen und im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, erklärte Ebeling bei der Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media AG am Donnerstag in München. Wie sehr eine einheitliche Linie fehlt, sieht man an der Tatsache, das zwar die Marktmacht von Google beklagt wird, es aber gleichzeitig immer wieder zu Kooperationen mit dem US-Konzern kommt.
Dabei stellt Ebeling aber auch klar: „Uns stört Google nicht generell. Uns stört nur, dass Google seine Marktmacht missbraucht.“ Was auch die EU so sieht, weswegen Google auch eine Milliardenstrafe droht. Um sich selbst besser aufzustellen, müssten die europäischen Unternehmen besser zusammenarbeiten. Ebeling sieht zwischen seinem Haus, Burda, Springer, TF1, dem Onlinehandel und Häusern wie Sky „mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen.“
Die ProSiebenSat.1 Media AG ist in den letzten Jahren auch aufgrund seiner Digitalsparte stark gewachsen und plant eine Umwandlung von einer deutschen AG in eine europäische Aktiengesellschaft (SE), um den Ausbau der Geschäfte im Ausland zu erleichtern. [buhl]
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