Man sollte sich niemals abfällig über sein eigenes Publikum äußern. Diese schmerzliche Erkenntnis ereilte auch ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling im Laufe des Tages.
ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling hat bei einer Telefonkonferenz mit Aktienanalysten ein wenig schmeichelhaftes Bild seiner Fernsehzuschauer gezeichnet:
„Es gibt Menschen, ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf dem Sofa sitzen, sich zurücklehnen und gerne unterhalten werden wollen. Das ist eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändert“, sagte der Vorstandschef kürzlich im Gewissen der Verschwiegenheit der Runde.
Den Branchendienst „DWDL“ erreichte das Zitat jedoch am Mittwoch. Ebeling erklärte darauf: „Bei meiner Aussage handelte es sich natürlich um eine plakative Zuspitzung zur Illustration unterschiedlicher Mediennutzungsweisen. Mitnichten wollte ich unsere TV-Zuschauer diskreditieren.“
ProSiebenSat.1 kämpft aktuell mit sinkenden Zuschauerzahlen und Werbeeinnahmen. Ebeling hatte auf hartnäckige Fragen eines Analysten seine Sender verteidigt und deutlich machen wollen, dass sich nicht jeder Netflix leisten könne oder künstlerisch ambitionierte Filme schauen wolle. [dpa/bey]
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