Nach der Hauptversammlung im Mai tritt der Chefkontrolleur ab, wie der Konzern mitteilt. An der Nachfolge wird nun gearbeitet.
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 (P7S1) muss sich einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden suchen. Andreas Wiele strebe nach dem regulären Ablauf seiner Wahlperiode keine weitere Amtszeit als Mitglied und Vorsitzender des Gremiums an, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit.
Das Unternehmen habe „den richtigen Kurs eingeschlagen und ist mit einem hervorragenden Vorstand und einer klaren Strategie bestens aufgestellt“, erklärte Wiele in einer Mitteilung. Auch mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft, dem starken Wachstum von Joyn und weiteren Maßnahmen seien erste Erfolge dieser Strategie erzielt.
Der 1962 geborene Wiele scheidet demnach mit der Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai dieses Jahres aus dem Aufsichtsrat aus. Die Suche nach einem Nachfolger werde unmittelbar eingeleitet, um den Aktionären dann einen entsprechenden Vorschlag zu machen, hieß es von dem Unternehmen.
Doch warum tritt der Chef nun ab?
Die neuen Großaktionäre Media for Europe und PPF mischen sich immer mehr ins Geschäft ein und kritisieren offen die P7S1-Führung. Erst im vergangenen November erklärte PPF-Chef Jiří Šmejc, dass man nicht das Gefühl habe, dass das Management seine Arbeit gut genug mache: „Wenn ich es mit unseren Unternehmen vergleiche, ist das Gefühl der Dringlichkeit, das wir verspüren, wenn wir versuchen, einen negativen Trend umzukehren, völlig anders als das, was wir vom Management sehen.“
Und so erklärt Wiele zu seinem Abschied auch diesen konkreten Zusammenhang für sein Vertragsende: „Gleichzeitig haben sich die Aktionärsstruktur und die Zusammensetzung des Aufsichtsrats seit meinem Amtsantritt 2022 stark verändert. Daher ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, das Amt geordnet in neue Hände zu übergeben, um den eingeschlagenen Transformationspfad konsequent weiterzugehen.“
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