
Unterföhring – Analysten der Deutschen Bank raten Anlegern, die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG zu verkaufen.
Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Nach den Erkenntnissen der größten Bank in Deutschland kämen bei ProSiebenSat.1, so heißt es in dem Bericht, derzeit alle Probleme – externe wie hausgemachte – zusammen. Die Experten sprächen von einem „perfect storm“, einem ungewöhnlich heftigen Sturm, und raten Anlegern zum Verkauf der Aktie. Die Probleme mit der Werbewirtschaft seien eklatant.
Zudem schätzt die Bank die weitere Entwicklung der Werbekonjunktur nach Angaben der „SZ“ sehr pessimistisch ein. Man erwarte für das zweite Quartal ein deutliches Minus von mehr als sechs Prozent. ProSiebenSat.1 müsste deshalb vorrangig die Schulden zurückführen und die zu hohe Dividende kürzen.
Dies gilt in Branchenkreisen jedoch als unwahrscheinlich, da hier die Interessen der Finanzinvestoren KKR und Permira entgegenstehen, die die Unterföhringer TV-Sendergruppe kontrollieren. Die Betriebsräte von ProSiebenSat.1 hatten die geplanten Einsparungen des Konzerns und die Geschäftspolitik der Mehrheitseigentümer massiv kritisiert.
„Sparmaßnahmen sind die falsche Strategie, sie führen in die Sackgasse und verstellen den Blick auf das Entscheidende“, hieß es in einem am 3. Juli veröffentlichten Brief von Betriebsräten aus München und Berlin an die Unternehmensleitung. Stattdessen müsse es um bessere Formate, höhere Quoten und mehr Werbeeinnahmen für das Unternehmen gehen. Nur steigende Umsätze ermöglichten den Abbau der Zinslast und die Rückzahlung der hohen Kredite für den Erwerb der europäischen Senderkette SBS, hieß es in dem Schreiben. Das „Geschäftsgebaren“ der ProSiebenSat.1-Mehrheitseignern KKR und Permira schade Mitarbeitern und Kleinaktionären. [fkr]
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