Nach einem schwachen Vorjahr haben die Arthouse-Kinos in Deutschland wieder etwas mehr Besucher angezogen.
Im ersten Halbjahr seien rund 7,2 Millionen Kinobesuche registriert worden – rund zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte der Verband AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater am Montag unter Berufung auf den Analysedienst Comscore mit.
Viele Besucher sahen das Oscar-prämierte Drama „Green Book“: Der Film über einen schwarzen Pianisten in den 1960ern schaffte es auf den ersten Platz der Arthouse-Charts. Danach folgten die Tragikomödie „Der Junge muss an die frische Luft“ über die Kindheit von Hape Kerkeling und die französische Komödie „Monsier Claude 2“. Die Statistik zählt Arthouse-Kinos, aber zum Beispiel keine Multiplexe.
Aus Sicht von Verbandschef Christian Bräuer kommen zu viele neue Filme auf den Markt – im ersten Halbjahr hätten die Kinos aus rund 400 Neuproduktionen wählen können. Viele davon erreichten aber „keine nennenswerte Sichtbarkeit“. Bräuer weiter: „Wir brauchen Filme, die gut entwickelt sind, und ein gutes Marketing dafür.“
Dem Verband gehören rund 370 Spielstätten in Deutschland an, die zum Beispiel einen Schwerpunkt auf deutsch-europäische oder anspruchsvollere Filme legen. Der Umsatz der Verbandsmitglieder legte laut Mitteilung etwas stärker zu als die Besucher (plus 11,5 Prozent). Das erklärte Bräuer mit höheren Preisen in einigen Kinos. [dpa]
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