
München – Weiterhin gute Chancen auf mehr Exklusivität rechnet sich der Abo-Sender Premiere für die nächste Rechtevergaberunde der Fußball-Bundesliga aus. Mit der Bundesliga steht und fällt die Premiere-Bilanz.
Voraussichtlich im April 2008 soll das Bieterverfahren um die nächsten drei Jahre Bundesliga-Rechte beginnen. Dann wird aller Voraussicht nach nicht die DFL sondern der erneut ins Rampenlicht getretene Leo Kirch die Verhandlungen führen.
„Wir können nicht ausschließen, dass diese neuen Rahmenbedingungen Einfluss auf das Verhalten bestehender und neuer Kunden haben“, erklärte der Premiere-Vorstands- vorsitzende Michael Börnicke im Rahmen der Bekanntgabe der Premiere-Quartalszahlen.
Wie DIGITAL FERNSEHEN im Oktober berichtete, will Leo Kirch zukünftig das TV-Signal der Bundesliga von einer eigenen TV-Firma komplett vorproduzieren lassen. Dieser Schritt soll neben Premiere einen erweiterten Bieterkreis motivieren. Wie schwierig und finanziell aufwendig es ist, das TV-Programm selbst zu erstellen, ist spätestens nach dem gescheiterten Arena-Projekt deutlich geworden. Die DFL und Kirch versuchen mit diesem Schritt, ein Stück Unabhängigkeit von dem Premiere-Angebot zu erlangen.
Doch dieses ambitionierte Modell kann noch scheitern: Bisher hat Kirch weder die von der DFL geforderte Bankbürgschaft vorlegen können, noch hat sich das Kartellamt zu diesen Plänen geäußert.
Aufgrund dieser äußerst ungewissen Situation verhält sich Premiere defensiv, was die Ziele für 2008 angeht. „Wir wollen die Entwicklung zunächst beobachten, bevor wir eine aktualisierte Prognose für 2008 abgeben“, so Börnicke. Dies wird voraussichtlich mit der Vorlage der Jahreszahlen 2007 am 14. Februar 2008 geschehen. [lf]
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