Der Netzwerkausrüster Ericsson rechnet mit erst zehn Millionen Anschlüssen des superschnellen Datenfunks 5G zum Ende dieses Jahres.
In fünf Jahren werde es aber schon 1,9 Milliarden 5G-Anschlüsse geben, prognostizierte das schwedische Unternehmen in seinem am Dienstag veröffentlichten Branchenausblick. Das sind 400 Millionen mehr als Ericsson vor einem halben Jahr für das Jahr 2024 erwartete. Nach der aktuellen Prognose wird 5G dann mehr als 20 Prozent der weltweiten Mobilfunk-Anschlüsse ausmachen und 35 Prozent des Datenverkehrs umschlagen.
Nach der Schätzung von Ericsson dürften 5G-Netze zum Jahr 2024 für bis zu zwei Drittel der Weltbevölkerung zugänglich sein. Besonders rege genutzt werde der neue Datenfunk dann aber vor allem in Nordamerika und Westeuropa. In Nordamerika würden 5G-Anschlüsse Ende 2024 einen Anteil von mehr als 60 Prozent haben, in Westeuropa rund 40 Prozent, schätzt der Netzausrüster.
Damit einher geht ein Anstieg der umgeschlagenen Datenmengen: In Nordamerika werde ein Smartphone-Kunde im Schnitt auf 39 Gigabyte pro Monat kommen, in Westeuropa auf 32 Gigabyte. Video werde 2024 drei Viertel des Datenverkehrs ausmachen, im vergangenen Jahr waren es bereits 60 Prozent. Zugleich wird in der Branche damit gerechnet, dass 5G in den nächsten Jahren vor allem für industrielle Anwendungen wie vernetzte Maschinen interessant sein wird.
Zunächst werde allerdings noch die vorherige Generation LTE/4G den Großteil des mobilen Breitbands ausmachen, prognostizierte Ericsson. So werde die Zahl der LTE-Anschlüsse zum Jahr 2022 ihren Höhepunkt mit 5,3 Milliarden erreichen. Insgesamt werde es 2024 rund 7,2 Milliarden Smartphone-Anschlüsse geben, nach 5,1 Milliarden im vergangenen Jahr.
Ericsson ist neben Nokia und dem chinesischen Huawei-Konzern einer der großen Netzwerkausrüster, die sich große Hoffnungen auf das 5G-Geschäft machen. Im Westen wird aktuell erwogen, Huawei wegen Sicherheitsbedenken vor allem in den USA vom Aufbau der 5G-Netze auszuschließen. [dpa]
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