
Berlin – Die „Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen“ geht gemeinsam mit anderen Filmverbänden gegen Internetpiraterie vor.
Teil der Maßnahmen sind Stellungnahmen, die die Produzentenallianz in Abstimmung mit der Spitzenorganisation der Deutschen Filmwirtschaft (SPIO) und anderen Institutionen abgegeben hat, berichtet die Produzentenallianz in ihrem Newsletter.
Die Allianz favorisiert demnach das sogenannte „Graduated Response“-Modell nach französischem Vorbild. Diesem zufolge erhält derjenige, der illigal urheberrechtlich geschützte Inhalte über Peer-to-Peer-Netze herunterlädt, zunächst eine Warnung, beim zweiten Mal eine Warnung mit Sperrungsandrohung. Beim dritten Mal werde der Internetanschluss zeitweilig und bei einem weiteren Verstoß permanent gesperrt.
„Leider hält die Bundesjustizministerin eine solche Lösung für datenschutzrechtlich problematisch und lehnt sie deshalb ab“, heißt es seitens der Allianz. „Da das Datenschutzrecht stark EU-rechtlich vorgeprägt ist, sind wir auch an Initiativen beteiligt, die sich auf europäischer Ebene gegen eine Verschärfung des Datenschutzes ausgesprochen haben“, teilt die Produzentenallianz weiter mit.
So habe die Allianz die Resolution des European Producer’s Club, die sich gegen eine Verstärkung des Anonymitätsschutzes im Internet ausspricht, mit unterzeichnet. Die Produzentenallianz plant am 1. Juli, während des Münchener Filmfests, ein Symposium, bei dem neue technische Möglichkeiten der Piraterieverfolgung, der neu hinzugekommene Auskunftsanspruch in § 101 UrhG und seine bisherige Handhabung in der Praxis und weitere Aspekte der Pirateriebekämpfung beleuchtet werden sollen. [ar]
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