
München – Nachdem der Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 eine mögliche inhaltliche Abkehr des Nachrichtensenders N 24 angekündigt hatte, gab es heftige Diskussionen. Nun bemüht sich der Medienkonzern zu beschwichtigen.
„Pro Sieben Sat 1 hat nicht die Absicht, sich von Verpflichtungen zu verabschieden, die sich aus dem Status der privaten Fernsehsender im dualen Rundfunksystem ableiten“, sagte Konzernsprecher Julian Geist gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.
Ein Verzicht auf Regionalfenster und Drittsendezeiten bei Sat 1 stehe ebenso wenig zur Debatte wie ein Verzicht auf publizistisch relevante Nachrichten und Informationsformate in den Vollprogrammen Sat 1, Pro Sieben und Kabel 1, so Geist gegenüber der Zeitung.
„Wie sehr viele andere kommerzielle Medienhäuser – etwa Verlage oder Online-Medien – denken wir darüber nach, wie ein wirtschaftlich tragfähiges Modell für Nachrichten aussehen kann“. Diese Diskussion führe der Konzern intern und extern mit Sendermanagement, Kollegen und Vertretern der Politik. Eine Entscheidung werde es frühestens im ersten Quartal 2010 geben.
Politiker hatten befürchtet, dass die gesamte Sendergruppe Pro Sieben Sat 1 keine Nachrichten mehr ausstrahlen könnte, wenn der hausinterne Nachrichtenlieferant N 24 fehlt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damit würden weite Teile der Bevölkerung keine Nachrichten mehr empfangen. [ar]
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