Pro Sieben Sat 1: Neuer Besitzer für Auslandstöchter – RTL raus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der TV-Konzern Pro Sieben Sat 1 Media hat seine Fernseh- und Printgeschäfte in den Niederlanden und Belgien für einen Milliardenbetrag an ein Konsortium internationaler Medienunternehmen verkauft.

Die Sparten wurden bei der Transaktion mit 1,225 Milliarden Euro bewertet, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Mit dem Erlös will der von Finanzinvestoren kontrollierte TV-Konzern den Schuldenberg abtragen. Das Käuferkonsortium besteht in den Niederlanden aus der Sanoma Corporation und der Talpa Holding N.V. sowie in Belgien aus der Sanoma Corporation,  der Corelio N.V. und der Waterman & Waterman CVA.

Die verkauften Aktivitäten haben den Angaben zufolge 2010 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 115 Millionen Euro zum Ergebnis des Konzerns beigetragen. Die zum  Pro-Sieben-Sat-1-Konzern gehörenden Produktionsgesellschaften in den Niederlanden und Belgien seien nicht Teil der Transaktion und verblieben bei ProSiebenSat.1, hieß es. Der Verkauf der niederländischen Aktivitäten steht zudem unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

„Der Verkauf dieser Aktivitäten war das Ergebnis einer umfassenden Analyse strategischer Optionen, die die ProSiebenSat.1 Group in Belgien, den Niederlanden und den nordeuropäischen Ländern durchgeführt hat“, sagte Pro-Sieben-Sat-1-Vorstandschef Thomas Ebeling. „Die Beteiligungen in Nordeuropa bleiben Teil des Pro-Sieben-Sat-1-Portfolios“. Zufrieden zeigte er sich auch mit dem Erlös, der „das Multiple des Gesamt-Konzerns“ deutlich übertreffe.

Bereits am Dienstagabend war bekannt geworden, dass sich Europas größter Fernsehkonzern, die RTL Group, aus dem Bieterrennen um die belgischen TV-Sender des Mitbewerbers zurückgezogen hatte. „Die Preisvorstellungen für die belgischen Sender entsprechen nicht ihrem Wert“, hieß es aus Unternehmenskreisender gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Die RTL Group hatte nur für die belgischen, flämischsprachigen Sender VT 4 und Vijf TV ein Gebot abgegeben. Die Gruppe aus Luxemburg (in Deutschland unter anderem RTL, RTL 2 und N-TV) hätte mit dem Deal in Flandern einen weißen Fleck in den Benelux-Staaten ausfüllen können (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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