Pro Sieben Sat 1: Geschäfte laufen prächtig – Free-TV stark

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 hat seinen Aufwärtstrend auch zwischen Juli und September fortsetzen können. Mit einem Umsatz von 626,9 Millionen Euro wurde das Ergebnis aus dem Vorjahr um 12 Prozent übertroffen.

Regelrecht explodiert ist der um Einmaleffekte bereinigte Vorsteuergewinn (EBITDA), der um 64,3 Prozent auf 154,9 Millionen Euro in die Höhe schoß. Mit 32,0 Millionen Euro verblieb auch unter dem Strich ein Reingewinn, nachdem 2009 noch ein Minus von 12,7 Millionen Euro in den Büchern gestanden hatte. Der Überschussbetrag in den ersten neun Monaten vervierfachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 127,7 Millionen Euro.

Auch im dritten Quartal 2010 hätten insbesondere höhere Werbeerlöse im deutschen Kernmarkt zu einer signifikanten Steigerung der Ergebnisgrößen geführt, sagte der Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Sat 1 Media AG, Thomas Ebeling, bei Vorlage der Zahlen am Donnerstagmorgen. Die Medienindustrie insgesamt profitiere stark von der wirtschaftlichen Erholung in Westeuropa, sagte er.

Ebeling sieht vor allem das Fernsehen als Gewinner dieser Entwicklung. Die Werbekunden setzten „auf die emotionale Kraft und die Reichweite des Fernsehens, um Tag für Tag bei Millionen von Menschen ihre Markenversprechen zu platzieren und verlässlich den Abverkauf zu stützen“, trommelte er für seine Medialeistungen. Fernsehen ist und bleibe das Leitmedium, so der Manager.

Free-TV-Umsätze klettern um 14,8 Prozent

„Wir haben 2009 und 2010 unsere Hausaufgaben gemacht, um so stark wie möglich an der wirtschaftlichen Erholung zu partizipieren“, warb Ebeling um Vertrauen. Damit spielt er auf sparsames Haushalten an, denn die deutliche Umsatzsteigerung erzielte der Konzern bei nahezu konstanten operativen Kosten von 475,0 Millionen Euro (Q3 2009: 469,3 Millionen). Vor allem durch die Verlagerung weiter Teile des Berliner Standorts nach München im vergangenen Jahr habe der Konzern seine Kostenstruktur verbessert, hieß es.

Vor dem Hintergrund des gestiegenen Investitionsvolumens der Werbebranche konnte die ProSiebenSat.1 Group ihre TV-Werbeeinnahmen im Kernmarkt Deutschland deutlich steigern. Im Quartalsvergleich verzeichnete das Segment Free-TV in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein starkes Umsatzwachstum von 14,8 Prozent auf insgesamt 387,1 (337,3) Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis (recurring EBITDA) verdoppelte sich gegenüber 2009 von 51,8 auf 104,0 Millionen Euro.

Der Umsatzbeitrag des internationalen TV-Segments stieg gegenüber
dem Vorjahresquartal um 5,0 Prozent auf 156,7 (149,2) Millionen Euro. Dazu hätten insbesondere höhere Distributionserlöse beim Verkauf eigener TV-Formate beigetragen. Das Diversifikationssegment, das alle Aktivitäten außerhalb des Free-TV-Geschäfts umfasst, erzielte mit Erlösen in Höhe von 83,1 Millionen Euro ein Plus von 13,8 Prozent oder 10,1 Millionen Euro. Dazu habe insbesondere das starke Online-Geschäft beigetragen.Schuldenlast mit 3,284 Milliarden Euro nach wie vor drückend

Die Netto-Finanzverschuldung von Pro Sieben Sat 1 verringerte sich nach Unternehmensangaben gegenüber dem Vorjahresstichtag um 250,6 Millionen Euro auf weiterhin hohe 3,284 Milliarden Euro. Trotzdem betonte der Konzern, der Rückgang der Schuldenlast reflektiere die Ertragskraft und gute Liquiditätssituation.

CEO Thomas Ebeling: „Wir sind im Oktober gut in das Schlussquartal
gestartet, das branchentypisch das wichtigste Quartal des Jahres ist.
Dies bestärkt unsere Zuversicht für das Gesamtjahr. Unsere wichtigste
strategische Aufgabe  ist es, die Kraft unserer TV-Marken zu nutzen,
um Wachstumsinitiativen in angrenzenden Bereichen voranzutreiben. Es
gibt viele Chancen: in der digitalen Welt, in der Produktion, in der
Musik oder im E-Commerce. TV ist für uns der Schlüssel zu diesen
Märkten und wird das Leitmedium bleiben.“[ar]

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