Die privaten Fernsehveranstalter müssen sich auf ein gebremstes Umsatzwachstum einstellen. Nach der RTL Group als Europas größtem TV-Anbieter gab am Donnerstag auch Konkurrent Pro Sieben Sat 1 eine verhaltene Prognose zum laufenden Geschäftsjahr ab.
Das Unternehmen rechne mit einem Umsatzplus im „mittleren einstelligen Prozentbereich“, teilte Pro Sieben Sat 1 in München mit. 2010 hatte der von den Finanzinvestoren KKR kontrollierte Fernsehkonzern ein Umsatzwachstum um 8,7 Prozent auf 3 Milliarden Euro verzeichnet. Das bedeutet eine Rückkehr zur Normalität nach der unerwartet starken Belebung der Werbemärkte im vergangenen Jahr. Damals hatte Pro Sieben Sat 1 seinen Nettogewinn auf 312,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Auch die RTL Group verdiente unter dem Strich mit 730 Millionen Euro doppelt so viel wie im Jahr zuvor.
Pro Sieben Sat 1 rechnet für 2011 und 2012 mit einer weiteren Erholung der Werbemärkte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) solle in beiden Jahren stärker zulegen als der Nettogewinn des Unternehmens, heißt es im Geschäftsbericht des Fernsehkonzerns.
Dem Unternehmen steht in diesem Jahr womöglich der Ausstieg der Investoren KKR und und Permira sowie die Platzierung von deren Anteilen an der Börse bevor. Die Vorbereitung einer zusätzlichen Quelle für Werbeeinnahmen hatte jüngst das Bundeskartellamt gestoppt.
Gemeinsam mit RTL wollte ProSiebenSat1 eine Online-Videoplattform aufbauen. Auf dieser sollte jeder deutsche Sender – auch die öffentlich-rechtlichen – seinProgramm bis zu sieben Tage nach der Erstausstrahlung kostenfrei und durch Werbung finanziert einstellen können. Die Ablehnung des Kartellamts wollen die Sender nicht widerspruchslos hinnehmen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar/dpa]
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