
München – Pro Sieben irritierte seine Zuschauer mit einer als Nachrichtensendung getarnter „Fringe“-Werbung.
Für die neue Mystery-Serie „Fringe“ setzt der Sender Pro Sieben auf „Guerilla-Marketing“ und irritierte damit die Zuschauer. In einem Werbeclip, der wie eine Nachrichtensendung ausssah, berichtete Nachrichtensprecher Michael Marx über ein Neugeborenes, das „innerhalb kürzester Zeit altert“.
Auf Anfrage gegenüber DIGITAL FERNSEHEN kritisiert der Pressesprecher Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband die Werbestrategie des Senders: „Pro Sieben missbraucht journalistische Formate zu Werbezwecken.“ Das sei für die Glaubwürdigkeit des Senders fatal. „Wenn Zuschauer in Nachrichten verschaukelt werden, schadet sich der Sender langfristig selbst“, so Zörner.
„Neben klassischen Trailern zum Start der neuen US-Serie ‚Fringe‘ hat Pro Sieben an wenigen ausgewählten Stellen – ganz bewusst abgesetzt in den Trailer-Blöcken – Programm-Ankündigungen eingesetzt, die von Michael Marx moderiert werden“, sagt der Unternehmenssprecher der Pro Sieben Television GmbH, Christoph Körfer, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Anfrage. „Diese Sendehinweise greifen Inhalte einer Folge auf. Um falsche Interpretationen zu vermeiden, wurde jeder Trailer mit einem expliziten Sendehinweis auf die neue Serie ‚Fringe‘ beendet“, so Körfer. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com