
Hamburg – Pro Digital TV, der Interessenverband digitaler Zielgruppensender in Deutschland, spricht sich vehement für die Umsetzung der EU-Richtlinie zu Product Placement im Fernsehen aus.
Gerade kleine Sender mit zielgruppenspezifischen Programmen benötigten dringend eine Lockerung der derzeit gültigen Werbebeschränkungen, um ihre Existenzgrundlage in der Zukunft zu sichern, teilt der Verband heute mit.
Angesichts der Marktmacht der großen Senderfamilien müssen den unabhängigen TV-Anbietern, die einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt erbringen, die Möglichkeiten des EU-Rechts eröffnet werden. „Es geht dabei nicht um die Vermischung von journalistischen und werblichen Inhalten“, sagt Kai Flatau, Medienrechtler und Koordinator von Pro Digital TV. „Vielmehr gehören zu einem themenspezifischen Programmumfeld, wie es Zielgruppensender bieten, Informationen über neue Produkte, Angebote und Services selbstverständlich zum Themenspektrum dazu und spiegeln einen authentischen Teil des Programms wider“.
Es sei absurd und realitätsfern, so Flatau, den Unternehmen den Zugang zur Werbewirtschaft weiterhin zu verweigern. Nur durch die Angleichung der Werberichtlinien an geltendes EU-Recht seien die unabhängigen, mittelständischen TV-Unternehmen in der Lage, ihre wirtschaftliche Grundlage ausreichend zu sichern.
Die aktuelle Studie „Trennung von Werbung und Programm im Fernsehen – Zuschauerwahrnehmung und Regulierungsoptionen“, die unter der Federführung der Medienanstalt Schleswig-Holstein entstanden ist, belege darüber hinaus, dass die deutschen TV-Zuschauer Produktplatzierungen im Fernsehen durchaus akzeptierten, sofern sie als solche erkennbar seien und nicht im Umfeld von Nachrichtensendungen oder Dokumentationen stattfinden. [cg]
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