Die deutschen Privatsender plädieren weiterhin für eine Lockerung der Werbezeiten-Regelung. Im Rahmen der Diskussion zur Eröffnung der Medientage München sprachen sich Conrad Albert, Vorstandsmitglied von ProSiebenSat.1, und VPRT-Chef Tobias Schmid für eine flexiblere Rundfunkregulierung aus.
In der Eröffnungsrunde der Medientage München am gestrigen Mittwoch (16. Oktober) plädierten die Vertreter der privaten TV-Sender in Deutschland einmal mehr für eine Lockerung der Werbezeiten-Regelung im TV. Dabei beklagte Conrad Albert, Vorstandsmitglied von ProSiebenSat.1, die zu starken Restriktionen für Fernsehwerbung, etwa im Vergleich zum Internet. So könne beispielsweise Google im Internet ohne vergleichbare Auflagen agieren und würde zunehmend den Werbemarkt im Internet kontrollieren.
In eine ähnliche Kerbe schlug auch Tobias Schmid, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT). Seiner Meinung nach stamme die aktuelle Medienregulierung aus der Zeit des linearen Fernsehens. Dadurch, dass inzwischen die Grenzen zwischen den Mediengattungen aufgehoben sind, müssten hier einheitliche Regelungen geschaffen werden. Insgesamt sei bei der Rundfunkregulierung bereits eine „Schieflage“ entstanden.
Forderungen zu einer Lockerung der Beschränkungen für die TV-Werbung sind dabei keineswegs neu. Bereits im vergangenen Jahr hatte Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), für eine Aufhebung der Werbezeiten-Beschränkung plädiert. Im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN hatte Schneider zwei verschiedene Ansätze zur De-Regulierung der Werbebeschränkung vorgestellt: „Einerseits kann man über eine Flexibilisierung bei der Verteilung der Werbezeiten nachdenken, bei grundsätzlicher Beibehaltung der derzeit gültigen Zeitgrenzen. Ein anderer Ansatz wäre es, die zeitlichen Begrenzungen zu lockern bzw. sogar ganz abzuschaffen. Beide Wege sind denkbar und würden die Benachteiligung des Fernsehens gegenüber dem Internet abmildern.“[ps]
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