
Die Sendergruppen RTL und Pro Sieben Sat 1 erhalten Geld für die Einspeisung ihrer TV-Programme ins Kabelnetz.
Das ergaben Recherchen des DF-Schwestermagazins DIGITAL INSIDER (DI). Bereits Ende 2008 gab es Gerüchte, RTL würde für die Einspeisung seiner Programme ins deutsche Kabelnetz von Telecolumbus Geld erhalten. Seinerzeit bestätigte RTL-Sprecherin Bettina Klauser gegenüber dem Branchendienst DI zumindest die Praxis der Geldzahlung des Netzbetreibers an RTL, sprach dabei davon, dass die RTL-Programme „auch etwas wert“ seien.
Eine Bestätigung der Zahlungen von einem halben Euro und mehr pro Kabelnetzkunde wollte sie jedoch nicht offiziell bestätigen. Auch bei Pro Sieben Sat 1 erzielt man Distributionserlöse aus Einspeisung in die Kabelnetze. Bis Mitte 2009 verantwortete diesen Bereich der Jurist Markus Runde, der auch nach seiner Tätigkeit für Pro Sieben Sat 1 die Sendergruppe als Anwalt weiterhin in Rechtsfragen unterstützt haben soll.
Diese Praxis der beiden großen Privatsendergruppen würde bedeuten, dass künftig weitere, auch blockfreie TV-Sender ihre Inhalte gegen Geld den Kabelnetzbetreibern anbieten könnten. Ziel des Verbandes der Privatsender (VPRT) ist es momentan, eine gänzliche Umkehr des Erlösmodells im Kabelnetz herbeizuführen.
Weitere Informationen zu diesem und anderen Themen lesen Sie in der nächsten Ausgabe des DIGITAL INSIDER sowie unter www.digital-insider.de. [ar]
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