Mit der neuen „Tageswebschau“ will die ARD einen kompakten Nachrichtenüberblick für junge Internetnutzer bieten und sieht sich damit eneut der Kritik der privaten Rundfunkanbieter gegenüber. Der Branchenverband VPRT fordert einen Drei-Stufen-Test für das Format und will damit die Legitimation der „Tageswebschau“ prüfen.
Gegenüber dem „Handelsblatt“ (Dienstag) erklärte der VPRT, dass durch den Drei-Stufen-Test nicht nur geprüft werden soll, ob das neue Format der ARD legitim sei, sondern den Gebührenzahlern damit auch ein besserer Einblick in die Kosten gegeben werde. Mit dem Verfahren soll geklärt werden, ob das neue Angebot im Rahmen des Rundfunkstaatsvertrags überhaupt tragbar ist.
„Es gibt ein perfides Legitimations-System. Mit einem neuen Nachrichtenkanal wie ‚Tagesschau 24‘ werden dann immer neue Online-Informationsangebote gerechtfertigt“, kritisierte VPRT-Geschäftsführer Claus Grewenig das Vorgehen der ARD.
Am Montag (4. Juni) hatte die ARD die „Tageswebschau“, welche als interaktives Nachrichtenangebot für die Internetgeneration gedacht ist, in eine sechsmonatige Testphase geschickt. Daran beteiligt sind der Hessische Rundfunk, Radio Bremen und der Norddeutsche Rundfunk. Die „Tageswebschau“ ist eine kleine Schwester der Tagesschau. „Wir werdendie Themen des Tages aufgreifen, aber durch den Blickwinkel des Netzeserzählen, auch Kommentare aus dem Social Web einbinden“, hatte JanMetzger, Intendant von Radio-Bremen, das Konzept des Formats zusammengefasst. [rh]
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