Persönliche Daten im Austausch für den weiteren kostenfreien Empfang der privaten Free-TV-Sender – laut einer Studie der Media-Agentur OMD könnte ein solches Modell tatsächlich eine Zukunft haben. In einer repräsentativen Umfrage gaben vor allem jüngere TV-Zuschauer an, dass sie zu einem derartigen Deal grundsätzlich bereit wären.
Vor allem junge Fernsehzuschauer wären bereit, im Austausch für den weiterhin kostenfreien Empfang der Privatsender persönliche Informationen wie Alter, Geschlecht, Beruf und Einkommen preiszugeben. Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Media-Agentur OMD hervor. Für die Studie wurden 1000 Personen im Alter zwischen 14 und 65 Jahren befragt. Demnach wäre die Hälfte der deutschen TV-Zuschauer bereit über ein ans Internet angeschlossenes TV-Gerät persönliche Daten zu übermitteln um weiterhin kostenlos Privatfernsehen zu erhalten.
Besonders gering sei die Hemmschwelle bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So seien 80 Prozent der 14- bis 29-Jährigen grundsätzlich bereit, einen solchen Tausch einzugehen. In der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen gaben 70 Prozent an, zu einem solchen Deal bereit zu sein. Bei den älteren Zuschauern im Alter zwischen 50 und 65 Jahren liegt der Anteil mit 43 Prozent zwar deutlich geringer, ist aber immer noch erstaunlich hoch.
Von der Gesamtheit aller Befragten gaben 52 Prozent an, dass sie demografische Daten im Austausch für kostenfreies Privatfernsehen zur Verfügung stellen würden. 42 Prozent seien bereit, Informationen über ihr TV-Nutzungsverhalten preiszugeben und immerhin 25 Prozent würden auch Daten über ihr Konsumverhalten übermitteln.
Auffällig sei laut OMD jedoch die Einstellung der Nutzer zur Datenübermittlung von Profilen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Myspace. Nur sechs Prozent der Befragten wären bereit, auch diese Profildaten für den freien Zugang zu den Privatsendern bereitzustellen. „Dies scheinen Daten zu sein, die die TV-User (noch) nicht mit der werbungtreibenden Industrie teilen möchten“, äußerte sich der Verantwortliche und Initiator der Zukunftsstudie bei OMD, Peter Kuhlmann zu den Ergebnissen der Studie. „Dennoch lässt sich daran, dass die Mehrheit der Befragten bereit ist Informationen freizugeben, ein positiver Trend ablesen. Dies könnte für Connected TV und die Weiterentwicklung von TV-Targeting eine wichtige Erkenntnis sein“, wertete der Verantwortliche die Ergebnisse der Studie aus. [ps]
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