„Preußische Intendantin“ Dagmar Reim beim RBB verabschiedet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach 13 Jahren scheidet mit Dagmar Reim eine Frau der ersten Stunde als Intendantin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) aus. Ihrer Nachfolgerin kann Reim dabei einen funktionierendes Gerüst übergeben.

Als 2003 der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) als Fusion der Sender Freies Berlin (SFB) und Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) aus der Taufe gehoben wurde, stand Dagmar Reim vor der schweren Aufgabe, die Interessen von zwei eigenständigen Programmen zu vereinen und dem neuen Sender ein eigenes Profil zu verleihen. Bei der Verabschiedung am Dienstag konnte die einst erste Frau an der Spitze eines öffentlich-rechtlichen Senders beruhigt auf 13 Jahre Arbeit zurückblicken, nicht jedoch ohne auch einen kritischen Blick in die Zukunft zu werfen.

„Trotz der rasanten Beschleunigung im Netz ändert sich nichts an den alten journalistischen Tugenden: Erst denken dann senden. Allein entscheidend ist, ob unsere journalistische Kompetenz ausreicht, Schneisen in den immer dichter werdenden Informationsdschungel zu schlagen“, so Reim, die aus privaten Gründen vorzeitig in den Ruhestand geht, beim Empfang in Berlin.
 
Für ihre langjährige Tätigkeit wurde die scheidende Intendantin von vielen Seiten gelobt. So bezeichnete die RBB-Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach Reim als „preußische Intendantin“, bei der trotz Tugenden wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin der Humor nicht zu kurz gekommen sei. Auch die aktuelle ARD-Vorsitzende Karola Wille war unter den 300 Gästen und hob hervor, dass Reim „dem RBB in der großen ARD-Familie Profil und Gewicht“ verliehen habe.
 
Die Nachfolge ist seit Anfang April geklärt: Zum 1. Juli wird Patricia Schlesinger, die sich nach langer Suche bei der Abstimmung gegen ZDF-Journalist Theo Koll durchsetzte, in Reims Fußstapfen tritt. [buhl]

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