
München – Für unwahrscheinlich hält der Premiere-Vorstand Carsten Schmidt die Androhung der ARD, nicht für die Free-TV-Rechte an der Bundesliga bieten zu wollen, falls erst ab 20 Uhr übertragen werden darf.
„Sie werden sehen, dass die Öffentlich-Rechtlichen am Ende mehr zahlen werden, als sie bislang erklären“, sagte der bei Premiere für den Bereich Sport verantwortliche Vorstand der „Financial Times Deutschland“ (FTD).
Gleichzeitig erneuerte Schmidt die Forderung nach mehr Exklusivität für die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga. So sei man für viele Modelle offen, wünscht sich aber eine stärkere Exklusivität an den Samstagen. „Es ist überfällig, dass wir in Deutschland an das europäische Niveau aufschließen, damit sich die Bundesliga weiter positiv entwickeln kann“, so Schmidt gegenüber dem Wirtschaftsblatt. Weniger Exklusivität bei den Rechten müsse zwangsläufig Preisabschläge nach sich ziehen, so Schmidt abschließend.
Vergangene Woche erklärte der ARD-Programmdirektor Günter Struve, dass die ARD bereit sei, die Sportschau sterben zu lassen, falls die Partien erst ab 20 Uhr gezeigt werden dürfen. Dabei verwies Struve auf die geringe Akzeptant bei den Zuschauern: „Sat.1 und RTL haben mit Bundesligaberichterstattung nach 20.00 Uhr ein Desaster erlebt. Es gilt: Je größer die Distanz zwischen Livesport und Fernsehzusammenfassung, desto geringer das Zuschauerinteresse“, wird Struve in der „Welt“ zitiert.
Darüber hinaus führte der ARD-Programmdirektor auch finanzielle Gründe an. Da die ARD nach 20 Uhr nicht mehr werben darf, würden die Gebührenzahler überproportional belastet. [lf]
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