
Unterföhring – Das Bundeskartellamt hat gefordert, dass Free-TV-Bilder der Fußball-Bundesliga samstags vor 20 Uhr zu sehen sein müssen. Trotzdem sieht Premiere Chancen für mehr Exklusivität.
Nach Angaben des Pay-TV-Anbieters hat man sich im Vorfeld der Ausschreibung auf alle Szenarien vorbereitet und stets erklärt, sowohl für das derzeitig existierende Verwertungsmodell als auch für alternative Pakete wirtschaftlich seriöse Angebote abzugeben.
„Diese Grundhaltung hat durch die Pressemitteilung des Bundeskartellamtes keine Veränderung erfahren, zumal die Erklärung des Bundeskartellamtes noch keine Entscheidung ist und Detailaspekte offen lässt“, so Carsten Schmidt, Vorstand Sport & New Business der Premiere AG. „Aus diesem Grund sieht Premiere weiterhin gute Möglichkeiten, die Rechte an der Fußball-Bundesliga mit einer insgesamt höheren Exklusivität zu erwerben.“
Premiere strebt nach eigenen Worten „keine 100-prozentige Exklusivität im Fußball“ an. Vielmehr trete man für einen vernünftigen Mix zwischen Pay- und Free-TV eint. Hierbei seien mehrere Belange zu berücksichtigen: der verständliche Wunsch der Fans nach einer Grundversorgung im frei empfangbaren Fernsehen, aber auch die Chance des deutschen Fußballs und der Vereine sich wirtschaftlich und sportlich zu entwickeln, um international noch wettbewerbsfähiger zu werden.
„Premiere befindet sich deshalb in einem intensiven und konstruktiven Dialog mit dem Kartellamt, um zu einer sinnvollen Lösung zu kommen, die den Konsumenteninteressen, den Entwicklungsperspektiven des Fußballs und unseren unternehmerischen Chancen der Zukunft gerecht wird und gleichzeitig den fairen Wettbewerb zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehanbietern zulässt“, so Schmidt weiter.
Nach der Entscheidung des Bundeskartellamts, nach der es so aussieht, als ob die Grundlage für den lukrativen Vertrag zwischen Deutscher Fußball Liga (DFL) und Leo Kirchs Agentur Sirius wegfällt, will sich Premiere den Clubs der Bundesliga als „inhaltlich kompetenter und wirtschaftlich verlässlicher Partner“ zur Verfügung stellen. Man würde den Clubs auch dann ohne Einschränkungen zur Seite stehen, wenn am Ende des Gesamtprozesses Rahmenbedingungen eintreten sollten, die für die DFL und die Clubs beträchtliche Limitierungen mit sich bringen würden. [fkr]
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