Premiere will die Bundesliga für die Deutsche Telekom aufbereiten und über deren geplantes neues Hochgeschwindigkeitsnetz als Internet-Fernsehen (IPTV) ausstrahlen.
Premiere-Chef Georg Kofler habe allerdings zugeben müssen, dass die Aufbaupläne der Telekom für IPTV-fähige Breitbandnetze noch nicht endgültig festgelegt seien, berichtet die Süddeutsche Zeitung am Dienstag.
Würde der Netzaufbau beschleunigt, könne es Kofler zufolge gelingen, bereits in der ersten Jahreshälfte 2007 30 bis 50 Prozent der Premiere-Abonnenten zu erreichen. Premiere möchte jetzt schon 1,2 Millionen neue internetfähige Empfangszusatzgeräte gegen Miete zu den Abonennten bringen. Diese „organische Umstellung“ umfasse Investitionen in Höhe von über 100 Millionen Euro, die Premiere aber in drei Jahren zurückverdienen könne. Die Hersteller Philips, Humax, Samsung und Thompson seien bereits beauftragt worden, wie DIGITAL FERNSEHEN bereits berichtete. Dabei strebe Premiere einen Umsatz von 22 Euro pro Kunden an. Es würden natürlich durch den Verlust der Bundesliga auch Abo-Abgänge verzeichnet, habe Kofler bekannt.
Wie bereits berichtet, ist die Frage der Sendelizenz noch nicht geklärt, ohne die nicht auf Basis des Internet-Protokolls ausgestrahlt werden darf. Die Medienanstalten wollen nun das Vertragswerk zwischen der Telekom und Premiere genau untersuchen und am 13. Juli darüber entscheiden.
Nach der Bekanntgabe der Preissenkung bei Premiere sind die Premiere-Aktien am Dienstag laut Süddeutscher Zeitung um 5,25 Prozent gesunken. Nach Ansicht der Händler sei der Preis für ein Paket ohne Bundesliga noch immer hoch. [sch]
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