
München – Der Premiere-Vorstandsvorsitzende Michael Börnicke sieht die Hauptursache für die schlechten Quartalszahlen im noch ungelösten Piraterie-Problem.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (heutige Ausgabe) sagte Börnicke, er rechne damit, dass etwa eine Million Piraten das Premiere-Programm ohne oder teilweise ohne Bezahlung sehen, seit im November das Sicherheitssystem geknackt wurde. Als Gegenreaktion darauf habe Premiere die Ausgaben im Marketing drastisch gekürzt.
Die Zukunft sieht Börnicke jedoch optimistisch. Er rechnet damit, dass das Verschlüsselungssystem wieder sicher gemacht werden kann und danach neue Kunden gewonnen werden. „Ich erwarte bis zu 200 000 neue Kunden, wenn die Bildschirme der Piraten endgültig schwarz bleiben“, sagte der Premiere-Vorstandsvorsitzende.
Auch bei den bestehenden Kunden erwartet Börnicke steigende Umsätze nach dem Schließen der Sicherheitslücke. Denn neben den richtigen Schwarzsehern gibt es seiner Meinung nach „offenbar viele ‚Halbpiraten‘, die ein kleines Premiere-Paket bestellt hätten, aber schwarz das gesamte Programm schwarz schauten.“ Bei bis zu 500 000 Kunden rechnet Börnicke nach dem Schließen der Sicherheitslücke mit steigenden Umsätzen. [mth]
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