
München -Nach Abschreibungen (EBIT) erzielte Premiere ein Ergebnis von minus 12,2 Mio Euro (3,7 Mio Euro), der Konzernverlust in den ersten drei Monaten liegt bei 18,3 Mio EUR nach 3,4 Mio EUR im Vorjahr.
Der Pay-TV-Anbieter begründet das erhöhte Minus mit Investitionen um auch nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte wettbewerbsfähig zu sein.
Insgesamt hat Premiere im ersten Quartal 2006 den Gesamtumsatz um 25,9 Mio Euro auf 273,3 Mio Euro gesteigert, während es im Vergleichsquartal 2005 noch 247,4 Mio Euro waren. Der Umsatz im Kerngeschäft mit Programmabonnements, Pay-per-View und Werbung legte um 9,3 Prozent (21,8 Mio Euro) auf 256,9 Mio Euro zu, meldete der Münchner Pay-TV-Anbieter heute.
Die operativen Kosten stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 263,8 Mio Euro im Vergleich zu 224,7 Mio Euro. Das Ebitda, also das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen, lag bei 9,5 Mio Euro (22,7 Mio Euro). Nach den ersten drei Monaten des Jahres 2006 zählte Premiere nach eigenen Angaben 3 521 756 Abonnenten-Haushalte. Der Sender verlor demnach 44 698 Abonnenten in den ersten drei Monaten des Jahres.
Die Erlöse aus Programmabonnements erhöhten sich um 6,9 Prozent auf 236,7 Mio Euro. Die Programmkosten erhöhten sich um 32,9 Mio Euro auf 161,2 Mio Euro (128,3 Mio Euro). Im Sportbereich schlugen höhere Kosten für die Fußball-Bundesliga und die UEFA Champions League zu Buche. Auch der Erwerb der Live-Ausstrahlungsrechte an den Top-Fußball-Ligen Frankreichs, der Niederlande und Portugals sowie der Ausbau des Motorsport-Angebots erhöhten den Aufwand. Im Bereich Fiction und Non-Fiction stiegen die Kosten durch Lizenzen für die Ausstrahlung hochwertiger Serien und der neuen, zusätzlichen Themenkanäle Discovery Geschichte und Focus Gesundheit.
Übergreifend in allen Kostenpositionen haben sich die Investitionen von Premiere in innovative Produkte ausgewirkt. Der Aufwand für das neue Angebot im hochauflösenden Fernsehen HDTV, Premiere HD, schlug nach dem Marktstart im ersten Quartal erstmals voll zu Buche. Auch in die Einführung von Premiere Digital-Receiver mit Festplatte für das neue Video-on-Demand-Angebot Premiere Direkt plus wurde weiter investiert. Nach erfolgreichen Verhandlungen ist Premiere Direkt plus außer über Satellit jetzt auch über Kabel verfügbar.
Mit Blick auf die neue Wettbewerbssituation hat Premiere im ersten Quartal 2006 eine Reihe von Programminitiativen umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Im Februar sicherte sich Premiere alle exklusiven Live-Ausstrahlungsrechte für die Europäischen Top-Spielklassen Ligue 1 (Frankreich), Eredivisie (Niederlande) und Portugesa Liga1 (Portugal). Damit hat Premiere jetzt insgesamt
sieben Top-Ligen Europas im Programm.
Unter der neuen Marke „ChampionsTV“ zeigt der Abo-Sender im Rahmen eines dreistündigen Programms Live-Spiele der UEFA Champions League im DSF. Ab der Spielzeit 2006/2007 zeigt „ChampionsTV“ an jedem Spieltag eine Begegnung der UEFA Champions League live und unverschlüsselt. Die Top-Spiele und eine tagesaktuelle ausführliche Zusammenfassung der UEFA Champions League gibt es ab der Saison 2006/2007 nur noch bei Premiere. Seit März können Abonnenten auch die NASCAR- und IndyCar-Serien auf Premiere verfolgen. Außerdem zeigt Premiere auch im kommenden Jahr alle Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft.
Neben dem Sportbereich hat Premiere vor allem das serielle Fiction-Angebot gestärkt. Im ersten Quartal starteten die neuesten Staffeln der Top-Serien „Desperate Housewives“ und „Lost“ als exklusive Deutschland-Premiere. Premiere sicherte sich zudem Deals mit drei der wichtigsten Hollywood-Studios, Sony, Warner und Universal, die ihre Output-Deals mit Premiere vorzeitig verlängert haben.
Im Ausblick auf die wirtschaftlichen Kenndaten rechnet Premiere zum Jahresende 2006 mit 3,35 bis 3,45 Millionen Abonnenten. Es wird ein Umsatz zwischen 1,05 und 1,15 Mrd Euro prognostiziert. Das Ebidta wird in einem Korridor zwischen 70 Mio Euro und 90 Mio Euro erwartet. Bereits 2007 sollen sich Investitionen und Innovationen des Jahres 2006 in einem beschleunigten Wachstum bei Abonnenten, Umsatz und Ergebnis auswirken. Für das Geschäftsjahr 2007 rechnet Premiere mit einem Umsatz von mehr als 1,2 Mrd Euroooo und einem Ebidta von mindestens 170 Mio Euro. Zum Jahresende 2007 soll die Marke von 3,7 Millionen Abonnenten überschritten werden. [sch]
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