Die EU-Wettbewerbskommission hat am Mittwoch die Bußgelder gegen fünf Hersteller von LCD-Flachbildpanels wegen illegaler Preisabsprachen offiziell gemacht. Insgesamt kassiert die Behörde 649 Millionen Euro.
Mit einem blauen Auge kommt der südkoreanische LCD-Marktführer Samsung davon, weil er die Verstöße im Vorfeld gegenüber den ermittelten Behörden eingeräumt habe, sagte EU-Kommissar Joaquín Almunia am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Wie bereits zu Wochenbeginn kolportiert, entfällt der Löwenanteil der Strafe auf den zweitgrößten taiwanesischen Produzenten Chi Mei. Er muss allein 300 Millionen Euro zahlen.
Den koreanischen Abbieter LG Display erwartet ein Bußgeld in Höhe von 215 Millionen Euro, die restlichen 134 Millionen Euro entfallen auf die Konkurrenten AU Optronics, Chunghwa Pictures und HannStar. Die Hersteller hätten zwischen Oktober 2001 und Februar 2006 Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt, hieß es. Die EU-Wettbewerbshüter hatten bereits im Juli 2009 ein kartellrechtliches Untersuchungsverfahren auf den Weg gebracht.
Laut Almunia waren die LCD-Produzenten bis zu 60 Mal in Taiwan zu Preisverhandlungen zusammengetroffen und seien sich auch der Illegalität ihrer Absprachen bewusst gewesen. Auch außereuropäische Unternehmen müssten sich an die Regeln halten, die innerhalb Europas gelten, betonte der EU-Kommissar. Zwei Unternehmen hätten nach Zustellung der Strafbescheide zunächst angegeben, das Geld nicht zahlen zu können. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com