Das ARD-Politmagazin „Panorama“ startet zu seinem 50. Geburtstag einen neuen Ableger. Für das NDR Fernsehen produziert die in Hamburg ansässige Redaktion drei Ausgaben „Panorama Nord“, die vom 14. Juni an jeweils dienstags um 21.15 Uhr gezeigt werden.
Die norddeutschen Sonderausgaben seien ein Experiment, sagte Frank Beckmann, Programmdirektor NDR Fernsehen, am Donnerstag in Hamburg. Die Moderation übernimmt Susanne Stichler („Menschen und Schlagzeilen“). Zu weiteren Plänen mit diesem Format wollte sich Beckmann nicht äußern. Eine Frage werde aber sein: „Finden wir so viele Geschichten im Norden, die es erlauben, das Label „Panorama“ zu tragen?“
„Panorama“ ging am 4. Juni 1961 als erstes politisches Magazin im deutschen Fernsehen auf Sendung und wird heute alle drei Wochen ausgestrahlt. Mit im Schnitt 11,7 Prozent Marktanteil und 3,08 Millionen Zuschauern sei es eines der erfolgreichsten Politmagazine, sagte Beckmann.
Mit dem Reportage-Format „Panorama – die Reporter“ hat das Magazin seit 2008 bereits einen Ableger im NDR Fernsehen. „Panorama“ selbst feiert den 50. am 26. Mai (Donnerstag) in der Jubiläumssendung in der ARD (22.00 Uhr).
Am selben Abend widmet sich die Dokumentation „Unbequem und unbestechlich“ dem Magazin – allerdings ebenfalls nur im NDR (23.15 Uhr). In dem Film kommen neben GründungsvaterGert von Paczensky ehemalige Moderatoren, Reporter und Autoren zu Wort, darunter Peter Merseburger, Alice Schwarzer, Luc Jochimsen und Stefan Aust. Es geht um Themen, mit denen „Panorama“ Schlagzeilen machte – von der Debatte um die Änderung des Abtreibungsparagraphen 218 bis hin zu Recherchen über AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.
Pünktlich zum Geburtstag veröffentlichte Moderatorin Anja Reschke ein Buch über ihre Sendung. Unter dem Titel „Die Unbequemen – Wie Panorama die Republik verändert hat“ berichtet sie über das „Krawallfernsehen mit Anspruch“. Und zitiert Gründer Paczensky mit einem Satz, mit dem dieser 1963 einen Beitrag anmoderierte – und der für die Sendung bis heute charakteristisch sei: „Nun wollen wir uns noch ein wenig mit der Bundesregierung anlegen.“[dpa]
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