Die Mehrheit der Deutschen wünschen sich eine bessere Verständlichkeit von TV-Beiträgen über Politik. Dies ergab eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap über politisches Wissen der Bundesbürger allgemein und der Bayern insbesondere.
Die im Auftrag des Bayerischen Fernsehens durchgeführte Befragung hat ergeben, dass für 51 Prozent der 1001 Befragten in politischen Fernsehbeiträgen zu oft Fremdwörter vorkommen, die nicht verstanden werden. Weitere 61 Prozent wünschen sich, dass die Beiträge im Fernsehen häufiger mehr erklärt werden. Insgesamt würden sich 71 Prozent der Deutschen freuen, wenn es mehr Hintergünde und Erklärungen zu politischen Themen gebe.
Eine Sonderauswertung für Bayern ergab zudem, dass für 41 Prozent der bayerischen Bevölkerung Politik so kompliziert ist, dass sie sie nicht verstehen. 44 Prozent der 500 befragten Bayern würden sich politisch mehr interessieren und engagieren, wenn sie das Gefühl hätten, wirklich etwas erreichen zu können.
Auch das politische Wissen sei in Bayern nur „ausreichend“. So wüssten 41 Prozent der bayerischen Bevölkerung nicht genau, was der Landtag für Aufgaben erfülle, 43 Prozent können nicht genau sagen, was der Begriff „Elternzeit“ gemeint bedeute.
Für Andreas Bönte, Initiator der Studie und Programmbeauftragter für das Bayerische Fernsehen, habe die Studie gezeigt, dass mehr Wert auf erklärenden Journalismus gelegt werden muss. „Mit der Studie wollten wir herausbekommen, wie sehr sich unsere Zuschauer für Politik interessieren, was sie über Politik wissen und welche Schlussfolgerungen wir als Programm-Macher daraus ziehen können“, so Bönte weiter.
Für viele Menschen sei das Fernsehen ein wichtiges Forum zur politischen Orientierung, so der Programmbeauftragte. Die Wünsche der Bevölkerung nach mehr Erklärung, Einordnung und Hintergründe entspreche auch der erklärten Zielsetzung des BR. [js]
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