Politik sieht bundesweite DVB-T Abdeckung nicht

Die NRW-Medien-Staatssekretärin Prof. Miriam Meckel erteilt einer hundertprozentigen Abdeckung durch DVB-T eine Absage.

Nach ihrer Meinung werde das digital terrestrische Fernsehen (DVB-T) auch zukünftig nicht in jeder Ecke des Landes empfangbar sein. „Denn wir müssen auch immer darauf Acht geben, dass Investitionsaufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis stehen.“ Vielmehr seien Vorstellungen einer solchen technischen Grundversorgung nicht mehr zeitgemäß, weil längst garantiert sei, dass prinzipiell alle Haushalte via Satellit TV-Programme empfangen könnten, so Meckel auf dem 16. Medienforum NRW in Köln.
 
Stattdessen plädiert Prof. Miriam Meckel für ein modernes Verständnis der technischen Grundversorgung. Denn es ginge heute nicht mehr darum, dass jeder Bürger die Fernsehprogramme auf allen Verbreitungswegen zu hundert Prozent empfangen kann. Man müsse allerdings sicherstellen, dass mindestens ein oder zwei Verbreitungswege für jeden gegeben sind. Dies sei beim Satellitenfernsehen der Fall, das einen Abdeckungsgrad von einhundert Prozent hat. Meckel: „Alles, was über Kabel oder digitale Terrestrik hinzukommen kann, schafft gewünschten und erfreulichen Wettbewerb, kann aber nicht als technische Grundversorgung eingefordert werden.“ Wenn man mit großen Schritten auf die Digitalisierung zumarschieren wolle, müsse man den Ballast hinter sich lassen, den das analoge Zeitalter mit auf den Weg gegeben hat.
 
Dringenden Handlungsbedarf sieht die Staatssekretärin hingegen im Bereich des digitalen Hörfunks – Digital Audio Broadcasting, DAB. Für diese Technologie müsste unmittelbar im Anschluss an die Stockholm-Nachfolge-Konferenz zur Wellennutzung (2006) eine Entscheidung fallen. Denn „entweder der digitale Hörfunk kommt bald – oder er kommt gar nicht. Meckel forderte einen „klaren Abschaltzeitpunkt“ für den analogen Hörfunk, „und zwar vor 2015“. [lf]