Der TV-Dienstleister Plazamedia ist in den vergangenen Monaten neue Partnerschaften mit international agierenden Unternehmen eingegangen. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit Robin Seckler, Geschäftsführer Digital Products der Plazamedia GmbH über wachsende Onlinemärkte.
DF: Herr Seckler, wie wichtig ist das Thema Online Publishing und Management von Video-on-Demand- und Live-Inhalten in der heutigen Zeit?
Robin Seckler: Die Diversifizierung der Verbreitungs- und Nutzungswege hat zur Folge, dass die Nachfrage hier weiterhin steigt und die Anforderungen spezifischer werden. Plazamedia ist durch seine Zertifizierung für alle gängigen Schnittstellen gut aufgestellt und kann aus einer Hand anbieten.
Am Beispiel der Eishockey-Weltmeisterschaft lässt sich das konkret veranschaulichen: Die Eishockey-WM wurde nicht nur über die gängigen Broadcasting-Wege verbreitet, sondern auch über das Internet bis hin zu Facebook Live. Insbesondere Facebook Live benötigt besondere technische, aber auch rechtliche Voraussetzungen. Wir können gewährleisten, dass Rechteverwerter dem Bedürfnis des Nutzers, auf sämtlichen Kanälen Zugang zu den gewünschten Inhalten zu erhalten, entsprechen können. Das Thema ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern ein echtes Must-have.
Das TV-Verhalten der Deutschen Fernsehzuschauer ist im Wandel. Nicht nur im Film- und Seriensektor gibt es neue Angebote, auch Live-Sport ist vermehrt im VoD-Sektor zu finden. Somit kommen auch bisher nicht im Fernsehen präsente Sportarten in den Genuss live übertragen zu werden. Spüren Sie als führender Anbieter von Sportproduktionen diese Entwicklung?
Die Bedeutung von VoD-Angeboten im Sportbereich hat stark zugenommen. Wenn man die VoD-Angebote nicht nur auf die klassischen OTT-Plattformen reduziert, erkennt man schnell die gewachsene Bedeutung: Anbieter wie Bild.de und selbst General-Interest-Portale haben begonnen, umfassend Sportvideoinhalte zu integrieren. Und das gilt auch für klassische TV-Sender. Der Zuschauer erwartet heute, dass er Inhalte auch nach der Liveübertragung nicht mehr nur linear angeboten bekommt, sondern, dass er diese online und jederzeit abrufen kann.
Gehen Sie davon aus, dass mit wachsender Akzeptanz von VoD und OTT-Inhalten ein weiterer Ausbau von Sportübertragungen über neuartige Übertragungswege stattfindet?
Absolut. Bereits heute kann das im Amateursport, und hier vor allem im Fußball, beobachtet werden. Immer mehr Anbieter arbeiten an flexiblen und teilweise auch kostengünstigeren Produktionsarten, um im Amateursport Übertragungen bei gleichbleibender Qualität zu ermöglichen. Diese medial verhältnismäßig noch kleine Nische des Amateursports ist ein sehr guter Indikator für die Gesamtsituation im Markt. Die Erwartungshaltung der Zuschauer geht klar zu einem omnipräsenten Angebot mit entsprechenden Nutzungsmöglichkeiten. Immer mehr Inhalte werden nicht länger nur über lineare Kanäle zu nutzen sein, sondern werden auf sämtlichen Übertragungswegen und Plattformen auch zeitunabhängig nachgefragt.
Herr Steckler, vielen Dank für das Gespräch [rp/fp]
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