Das Thema Fake News beschäftigt weiter viele Redaktionen. Den Kampf gegen die Falschnachrichten will nun auch die ARD aufnehmen und eine eigene Abteilung dafür aufbauen.
Die Entlarvung vieler Meldungen zum US-Wahlkampf als Fake News, die bewusst zur Beeinflussung der Wähler gestreut wurden, hat in vielen großen Nachrichtenredaktionen für hektische Betriebsamkeit gesorgt. Der Kampf gegen diese Falschnachrichten soll aufgenommen werden, wozu sogar extra Abteilungen gegründet werden. Auch bei der ARD scheint man bereit, in diesen Kampf einzusteigen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag berichtet, wurde zumindest ein entsprechendes Konzept bereits erarbeitet.
Entworfen wurde es von Kai Gniffke, dem Chefredakteur von ARD Aktuell, es sieht die Gründung einer sogenannten „Anti-Fake-News-Einheit“ vor, die ausschließlich Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen und somit Fake News als solche entlarven soll. Ohne eine solche Abteilung sehen die Öffentlich-Rechtlichen die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung gefährdet.
Starten soll die „Anti-Fake-News-Einheit“ zum 1. April, ihre Existenz soll vorerst bis zum November begrenzt sein. Über die weitere Zukunft soll mithilfe einer Evaluierung entschieden werden. Ob die Abteilung tatsächlich aufgebaut wird, könnte auf der Intendantensitzung im Februar beschlossen werden, aktuell liegt der Entwurf, der am 27. Januar in der Direktorenkonferenz besprochen werden soll, dem ARD-Chefredakteur Rainald Becker vor.
Vor der ARD haben bereits zahlreiche andere Redaktionen ähnliche Abteilungen gegründet: So gibt es die „First Draft Coalition“, der unter anderem Al Jazeera, Twitter, Google, Facebook, die „Washington Post“, die DPA und auch die BBC angehören. Die britische Fernsehanstalt plant zudem ein eigenes Anti-Fake-News-Team, Facebook hat sich mit dem Recherchebüro Correctiv zusammengetan, um in Deutschland Fake News zu kennzeichnen. [buhl]
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