Nach jahrelangen Verlusten in der TV-Sparte zieht der niederländische Elektronikkonzern Philips die Reißleine und gliedert das Geschäft mit Flachbildfernsehern als Joint-Venture in ein eigenes Unternehmen aus.
Bereits Ende März hatte sich Philips von dem Ziel verabschiedet, den defizitären Geschäftsbereich noch in diesem Jahr in die Gewinnzone zurückzuführen. Das Minus liege deutlich höher als erwartet, hatte das Unternehmen eingeräumt und war allein für das erste Quartal 2011 von einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 100 bis 120 Millionen Euro ausgegangen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Wie der Konzern der „Financial Times Deutschland“ (Montagsausgabe) bestätigte, wird das TV-Geschäft in ein Joint-Venture mit dem chinesischen Unternehmen TPV Technology eingebracht, an dem Philips selbst nur noch 30 Prozent der Anteile hält. TPV ist bereits seit mehreren Jahren als Lizenznehmer von Philips-Fernsehern im chinesischen Markt aktiv. Auch in den Vereinigten Staaten (Funai) und Indien (Videocom) unterhält Philips entsprechende Lizenzpartnerschaften.9000er-Serie: Flaggschiffe mit brillantem 2D- und 3D-Bild
Philips kämpft nach eigenen Angaben neben hohen Lagerbeständen insbesondere mit dem massiven Preisdruck konkurrierender Anbieter im umkämpften Flat-TV-Markt. Für 2011 hat Philips im TV-Bereich zahlreiche Innovationen angekündigt. Dabei setzt das Unternehmen bei der 3D-Darstellung sowohl auf aktive Lösungen mit Shutter-Briller („Active 3D“) als auch auf passive Polfilterbrillen („Easy 3D“).
Hinzu treten technologische Weiterentwicklungen bei der Bilddarstellung und eine grundlegend überarbeitete „Net TV“-Plattform, die unter dem Namen „Smart TV“ Multimedia-Streaming, personalisierte Programmführer und Internet-Apps sowie die Fernbedienbarkeit per Smartphone kombiniert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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