Auf dem europäischen Pay-TV-Markt werden laut Futuresource Consulting künftig vor allem zwei Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. BSkyB wird nach der Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia der größte Anbieter vor Liberty Global sein.
Durch die geplante Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia durch BSkyB entsteht auf dem europäischen Pay-TV-Markt ein neuer Big-Player, der in Bezug auf Umsatz und Kundenzahlen sogar beinahe zum internationalen Kabelriesen Liberty Global aufschließen kann. Gemeinsam werden Liberty Global und BSkyB dann etwa 44 Prozent des europaweiten Umsatzes im Pay-TV-Geschäft erwirtschaften. Dies geht aus einer aktuellen Analyse von Futuresource Consulting hervor.
Demnach würde BSkyB durch die Übernahmen auf insgesamt 20 Millionen Kunden in Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich und Italien anwachsen, davon rund 19 Millionen Kunden im TV-Bereich. Der Umsatz des gemeinschaftlichen Unternehmens würde bei 13,8 Milliarden Euro beziehungsweise 10,8 Milliarden Euro im TV-Sektor liegen. Der Anteil am europäischen Pay-TV-Markt würde berechnet nach Umsätzen bei etwa 30 Prozent liegen.
Liberty Global hat in West- und Mitteleuropa hingegen rund 25 Millionen Kunden, davon 20,6 Millionen im TV-Bereich. Der jährliche Umsatz des Unternehmens liegt bei 13,7 Milliarden Euro, wovon 5,1 Miliarden Euro im TV-Bereich erwirtschaftet werden. Der Anteil am Pay-TV-Markt beträgt somit hier rund 14 Prozent.
Gemessen am Umsatz im Pay-TV-Markt wäre BSkyB somit rund doppelt so groß wie Liberty Global. Allerdings kann Liberty dies mit anderen Geschäftsfelder ungefähr ausgleichen. Nummer drei im künftigen europäischen Pay-TV-Markt wäre übrigens Canal+, dessen Marktanteil nur bei etwa acht Prozent liegt. Laut Futuresource Consulting würde somit abseits von BSkyB und Liberty Global in Zukunft ein großes Potential für weitere Konsolidierungen auf dem europäischen Pay-TV-Markt bestehen. [ps]
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