Pay-TV setzt sich immer weiter in Deutschland durch: Mittlerweile zählt das Bezahlfernsehen 7 Millionen Abonnenten, Tendenz steigend, wie eine neue Studie ergab. 2015 soll die Pay-TV-Penetration erstmals die 20-Prozent-Hürde übersteigen.
Lange Zeit galt Pay-TV in Deutschland als Totgeburt, immer wieder wurde die Frage aufgeworfen, ob das Konzept Bezahlfernsehen hierzulande funktionieren kann. Mittlerweile hat Pay-TV allen Kritikern bewiesen, dass es sich auf dem deutschen Markt behaupten kann und noch reichlich Potential hat, weiter zu wachsen. Diesen Trend belegt nun auch eine neue Studie des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT), deren Ergebnisse am Mittwoch in München vorgestellt wurden.
So kam die Untersuchung mit dem Name „Pay-TV in Deutschland 2015“ zu dem Schluss, dass die Zahl derer, die für Fernsehen bezahlen, auf 7 Millionen Abonnenten geklettert ist. Das entspricht einem Plus von knapp 10 Prozent. Inklusive Österreich und der Schweiz wurden rund 7,7 Millionen Abonnenten gezählt. Das Wachstum soll sich dabei auch in diesem Jahr weiter fortsetzen: So erwartet der VPRT für 2015 eine Pay-TV-Penetration in Deutschland von erstmals über 20 Prozent.
Das spiegelt sich auch in der tatsächlichen Nutzung der Pay-TV-Programme wider. So lag im ersten Halbjahr 2015 die durchschnittliche Reichweite der von der AGF lizenzierten Pay-TV-Sender bei 11,6 Millionen Zuschauern gegenüber rund 10 Millionen im Vergleichszeitraum 2014. In den Haushalten mit Abonnement lag der Marktanteil im Monatsdurchschnitt bei 16,8 Prozent, bei allen deutschen Haushalten – also auch die ohne Abo – bei 2,7 Prozent. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent, denn im Vorjahreszeitraum standen hier noch 2,2 Prozent.
Die höhere Abonnentenzahl macht sich auch hinsichtlich des Umsatzes positiv bemerkbar. So sind die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Umsätze in Deutschland 2014 um 8 Prozent auf insgesamt 2,22 Milliarden Euro gestiegen. Zum Vergleich: Im Vorjahr standen hier noch 2,05 Milliarden Euro zu Buche. Für das Jahr 2015 erwartet der Verband einen weiteren Anstieg um gut 7 Prozent, sodass am Ende ein Umsatz von 2,4 Milliarden Euro stehen würde.
„Der Pay-TV-Boom geht weiter. Pay-TV bleibt das wachstumsstärkste TV-Segment in Deutschland und der gesamten D/A/CH-Region. Für die kommenden Jahre erwarten wir eine anhaltende Dynamik im Pay-TV- und Paid-VoD-Segment“, prognostizierte Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Markt- und Geschäftsentwicklung im VPRT verantwortlich. Ob er damit Recht behält, wird sich zeigen müssen. [fm]
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