Der milliardenschwere Sieg über den Erzrivalen Samsung im August ist Apple scheinbar noch nicht genug. Denn die Kalifornier legen nun nach und fordern neben weiteren Entschädigungen in Millionenhöhe auch ein Verkaufsverbot für alle betroffenen Samsung-Geräte auf dem US-Markt.
Der bereits seit über einem Jahr andauernde Patentstreit zwischen Apple und Samsung nimmt kein Ende. Nachdem der US-amerikanische Elektronikriese Ende August als klarer Sieger aus dem kalifornischen Prozess hervorging, läutete Apple nun die nächste Runde im Patentkrieg ein. Denn Apple will mehr als die erstrittenen 1,05 Milliarden Dollar (839 Mio Euro) Schadensersatz. Wie die „Financial Times Deutschland“ am Sonntag berichtete, hat der US-Konzern nun ein Verkaufsverbot für die beanstandeten Samsung-Geräte in den USA beantragt und seine finanziellen Forderungen um weitere 707 Millionen Dollar erhöht.
Für Samsung wäre ein entsprechendes Verkaufsverbot ein weiterer schwerer Rückschlag, denn davon wären nicht nur zahlreiche ältere Modelle betroffen, sondern auch das neue Samsung Galaxy S3. Auf die neuen Schritte von Apple reagierten die Südkoreaner am Wochenende umgehend und forderten die Richterin dazu auf, den Prozess neu aufzulegen, da ihnen nicht genug Zeit gegeben sei, um sich angemessen mit den neuen Vorwürfen auseinanderzusetzen.
Zudem beklagte Samsung in einem eigenen Antrag, dass dem Kontrahenten eine bevorzugte Behandlung während des Prozesses zu Teil geworden war. Demnach hätten verschiedene Experten die Südkoreaner vor den Geschworenen des Kopierens bezichtigt und es sei ihnen im Gegensatz zu Apple verboten worden, Werbevideos und andere wichtige Beweismittel zu zeigen. Zudem beantragte Apple, die 1,05 Milliarden Dollar Schadensersatz nahezu vollständig aufheben zu lassen.
Samsung beschränkt sich jedoch nicht nur darauf, sich gegen die Vorwürfe und Angriffe der Kalifornier zu verteidigen, denn Samsung will nun auch offensiv gegen das neue iPhone 5 vorgehen. Wie aus der Freitagsausgabe des Blattes hervorgeht, will der Elektronikkonzern bereits vor Verkaufsstart des neuen Apple-Flaggschiffs Patentverletzungen erkannt haben und in Kürze eine entsprechende Klage einreichen. Damit würde auch das iPhone 5 Bestandteil des kalifornischen Prozesses. [fm]
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