US-amerikanische TV-Sender waren einst ein lukratives Geschäft für Hollywood. Doch inzwischen wandern Zuschauer zum Streaming ab. Das schlägt bei mehr als einem Konzern auf die Bilanz durch.
Paramount hat als zweiter US-Medienkonzern in zwei Tagen Milliarden auf seine TV-Sender abgeschrieben. Das Unternehmen, zu dem unter anderem MTV und der Kinder-Kanal Nickelodeon gehören, verwies unter anderem auf sinkende Gewinnerwartungen und Abonnentenzahlen im US-Kabelfernsehen. Die Wertberichtigung beläuft sich auf knapp sechs Milliarden Dollar (rund 5,5 Mrd. Euro). Erst am Vortag hatte der Konkurrenzkonzern Warner Bros. Discovery 9,1 Milliarden Dollar auf seine TV-Kanäle wie CNN und Discovery abgeschrieben.
US-Kabelfernsehen war einst ein verlässlicher Geldbringer für Hollywood. Doch inzwischen gehen Zuschauer und Werbedollar verstärkt ins Streaming. Paramount schaffte in seiner Streaming-Sparte im vergangenen Quartal einen bereinigten operativen Gewinn von 26 Millionen Dollar nach roten Zahlen von 424 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
Zugleich sank die Abonnentenzahl beim Streamingdienst Paramount+ binnen drei Monaten um 2,8 Millionen auf 68 Millionen, vor allem weil ein Bündel-Deal in Südkorea endete. Der Konzernumsatz sank wegen der Rückgänge im amerikanischen Kabel-TV-Geschäft um elf Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Unterm Strich gab es einen Verlust von 5,4 Milliarden Dollar nach roten Zahlen von knapp 300 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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