P7S1: Ex-Investoren schütten Millionen-Boni an Vorstand aus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Ausstieg der beiden Finanzinvestoren KKR und Permira hat ProSiebenSat.1 nicht nur unabhängig gemacht, sondern seinen Vorstand auch reich: Über 75 Millionen Euro wurden nun als Bonus-Zahlungen an diesen ausgeschüttet.

Im Frühjahr war es endlich soweit: Nachdem ProSiebenSat.1 schon seit Jahren nach Unabhängigkeit von seinen Finanzinvestoren KKR und Permira strebte, gaben diese den Konzern Anfang 2014 endlich frei. Mit dem Verkauf ihres letzten Aktien-Pakets stiegen sie endgültig bei dem Medienkonzern aus – und das mit ordentlich Gewinn. Rund 1,2 Milliarden Euro flossen in die Kassen der KKR und von Permira. Doch nicht nur die beiden Ex-Investoren machte ihr Ausstieg reich, sondern auch den Vorstand von ProSiebenSat.1. Denn deren Mitglieder wurden mit Bonus-Zahlungen in Millionen-Höhe belohnt, wie das „Handelsblatt“ im aktuellen Quartalsbericht der Unterföhringer entdeckte.

Wie auf Seite 78 des Dokuments und damit kurz vor seinem Ende vermerkt ist, werden insgesamt Sonderzahlungen im Wert von 76,8 Millionen Euro an die Vorstands-Mitglieder sowie ausgewählt Mitarbeiter ausgeschüttet. Allein 59,7 Millionen Euro gehen dabei an den Vorstand: Konzern-Chef Thomas Ebeling erhält mit 23,4 Millionen Euro dabei den größten Anteil, Finanzvorstand Axel Salzmann bekommt 12,8 Millionen Euro, Digitalchef Christian Wegner kommt auf 10,7 Millionen Euro, Rechtsvorstand Conrad Albert darf sich über 8,5 Millionen Euro und Personalchefin Heidi Stopper über 4,3 Millionen Euro freuen. Die übrigen 17,1 Millionen Euro wurden als Boni an ausgewählte Führungskräfte gezahlt, die allerdings nicht näher benannt sind. 
 
Mit den Bonuszahlungen wird die Konzern-Spitze von ProSiebenSat.1 dafür belohnt, dass sie den Konzern in den vergangenen Jahren auf einen erfolgreichen Kurs gebracht und dort gehalten haben – ein Umstand, der wohl entscheidend dazu beigetragen hat, das die Investoren nun mit so großem Gewinn aus dem Konzern aussteigen konnten. „Die Performance von ProSiebenSat.1 spricht für sich. Das Unternehmen hat sein EBITDA über die letzten sieben Jahre deutlich steigern können und sich als digitales Powerhaus unter der Führung des Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling neu positioniert“, lobte Permira-Deutschlandchef Jörg Rockenhäuser im Januar. Davon profitierten die Verantwortlichen nun auch finanziell. [fm]

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