Der ORF will die seit 2008 geplante Umtauschaktion seiner Smartcards nun starten. Bereits vor drei Jahren wären neue Karten fällig gewesen, die Sendeanstalt hatte die Einführung damals im Schatten ihrer Programmreform verschoben.
Der Österreichische Rundfunk hatte die Zuschauer nicht mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen belasten wollen. Wie die Tageszeitung „Der Standard“ in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, soll nach der Wahl des nächsten ORF-Generals im August der Tausch der Karten beginnen. Der Preis für die neuen Smartcards sei noch nicht endgültig festgelegt, soll sich aber im Bereich von 10 bis 20 Euro bewegen.
Betroffen sind rund 2,2 Millionen Smartcards mit dem veralteten Verschlüsselungssystem Crypto, von denen rund 1,3 Millionen seit Monaten gehackt sind. Laut Technik-Tochter ORS sind alle ORF-Smartcards der Cryptoworks-Generationen 4, 5 und 6 (Kartennummern 0004294xxxxx, 0004295xxxxx und 0004296xxxxx), die zwischen 2003 und 2006 über den Elektrohandel verkauft worden sind, gehackt worden. Die Smartcards der neueren Generation ab 2007 – etwa 1,8 Millionen Stück – sollen von der Attacke hingegen nicht betroffen sein.
Im Januar hatte ORS-Sprecher Michael Weber bereits angekündigt, die betroffenen Karten in den kommenden zwei bis drei Jahren in Tranchen aus dem Verkehr zu ziehen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Bei den neuen Karten kommt das Nachfolgesystem ICE zum Einsatz.
Update 12.03 Uhr: Zusätzliche Informationen hinzugefügt[rh]
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