Der ORF will in der Dezembersitzung des Stiftungsrates eine Gebührenerhöhung von sieben Prozent beantragen, die ab Mitte kommenden Jahres wirksam werden soll. Der geplante Wert liege noch unterhalb der Inflationsgrenze.
Bevor die Erhöhung greifen kann, müssen allerdings noch die ORF-Gremien zustimmen, erklärte der „Standard“ (Mittwoch). Dazu gehören der Stiftungsrat, der Publikumsrat sowie die Medienbehörde und die Prüfkommission. Mit sieben Prozent wäre es die niedrigste Gebührenerhöhung des ORF seit 30 Jahren. Zuletzt wurde der Rundfunkbeitrag 2008 um 9,4 Prozent angehoben.
Zur aktuellen Berechnung soll nicht nur die vergangene Inflationsrate herangezogen worden sein, sondern auch die erwartete Rate der kommenden fünf Jahre. Der Berechnungszeitraum erstrecke sich somit von 2008 bis 2017.
Das rechtspopulistische Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), welches 2005 von Mitgliedern der Haider-Partei FPÖ gegründet wurde, kritisierte die Pläne. Die Gebührenerhöhung sei nicht notwenig, da der ORF mit 8,3 Millionen Euro über Plan gelegen habe. Außerdem sei vor allem bei der Technik und den Manager-Gehältern noch Sparpotential vorhanden. Des Weiteren müsse vorher die Standortfrage geklärt werden. Das Bündnis unterstellte dem ORF, die Zustimmung der regierenden Großen Koalition in Österreich durch Zugeständnisse erzwungen zu haben, um die „saftige Gebührenerhöhung“ zu erwirken.
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