Die aktuellen Personalentscheidungen von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz finden beim langjährigen Kirchenvertreter im ORF-Publikums- und Stiftungsrat, Caritas-Präsident Franz Küberl, wenig Anklang. Die personellen Änderungen würden ein“schiefes Bild“ der Sendeanstalt erzeugen.
Küberl zeigte sich in einer Mitteilung der österreichischen katholischen Presseagentur kathpress vom Samstag „sehr irritiert“ über die vom ORF-Generaldirektor getroffenen Personalentscheidungen. Dass vier Stiftungsräte, die Alexander Wrabetz im Sommer als Generaldirektor wiederwählten, in den ORF wechseln sollen, erzeuge ein „schiefes Bild“, erklärte er weiter. Die Ernennung Niko Pelinkas, Leiter des SPÖ-„Freundeskreises“ im ORF-Stiftungsrat, zum Büroleiter von Wrabetz, halte er ungeachtet dessen Qualifikation „nicht für vernünftig“. Er habe bereits vor der Entscheidung beiden gegenüber seine Bedenken geäußert.
Die von Wrabetz getroffenen Personalentscheidungen würden eine Debatte über parteipolitische Einflussnahme nach sich ziehen, welche der ORF „so nötig braucht wie einen Kropf“, betonte Küberl. Auch der ORF-Generaldirektor hätte dies nicht nötig gehabt. Küberl bezeichnete die scharfe Kritik seitens des ORF-Redakteursrates, welcher die Personalentscheidungen als „unternehmensschädigend“ betitelte, als „sehr mutig“. Sie mache ihn zuversichtlich, „dass größtmögliche Objektivität in der Berichterstattung das zentrale Anliegen der ORF-Information bleibt“. Diesbezüglich habe er in den letzten Monaten keinen negativen Eindruck gehabt, sagte Küberl.
Des Weiteren hoffe der Kirchenvertreter, dass die neue Fernseh-Direktorin Kathrin Zechner von den aktuellen Ereignissen unbeeinflusst bleibe und „mithilft, dass das ORF-Angebot an Qualität und Breite zunimmt“. [rh]
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