
Wien – Der Pay-TV-Sender Premiere schließt am 30. Oktober die Einführung des zusätzlichen neuen Verschlüsselungssystems NDS Videoguard und den Kartentausch des bisher und weiter verwendeten Verschlüsselungssystems Nagravision ab. Dies hat auch Auswirkungen auf TV-Zuschauer in Österreich.
Demnach können bei Satellitenempfang mit „gepatchten“ Empfangsboxen auch die Programme ORF 1, ORF 2 und ORF 1 HD nicht mehr empfangen werden. Darauf weist der österreichische Rundfunk (ORF) in seinem Onlineportal hin.
Die entsprechenden Boxen wurden zwar legal gekauft, danach aber mit einer Hacker-Software für den Empfang auch ohne registrierte Smartcard „adaptiert“. „Es wird geschätzt, dass in den österreichischen Haushalten bis zu 150 000 derartiger Boxen im Einsatz sind“, heißt es bei www.orf.at
Da sich die Satelliten-Ausstrahlung räumlich nicht auf Österreich begrenzen lasse, muss der ORF seine Programme aus lizenzrechtlichen Gründen verschlüsselt abstrahlen. Zur Entschlüsselung ist eine entsprechende ORF-Smartcard für den Satellitenreceiver nötig, die vom ORF nach entsprechender Anmeldung zur Verfügung gestellt wird. Österreichische Premiere-Kunden können die ORF-Programme auf ihrer Premiere-Karte frei schalten lassen.
Wie der Sender weiter informiert, arbeitet der ORF im Bereich der Verschlüsselung unter anderem auch mit Premiere, dem größten Pay-TV-Anbieter in Österreich, zusammen. Wurden die Programme des ORF bisher ohne gültige Smartcard empfangen, ist dies durch die Abschaltung des von Premiere verwendeten Verschlüsselungssystem, der gehackten Version von Nagravision „Aladin“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) ab Ende Oktober nicht mehr möglich. [mg]
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