Olympia-Spaß im TV auch mit Online-Livestreams?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Kritik mussten ARD und ZDF für die Entscheidung einstecken, einen Großteil der Olympischen Spiele nur via Internet-Livestream in die deutschen Wohnzimmer zu bringen. Doch immerhin: Wer ein HbbTV-fähiges Empfangsgerät besitzt, kann mit der Übertragung dennoch seinen Spaß haben. Selten wurde die hybride Übertragungstechnik so vorbildlich genutzt.

Einige Kritik mussten ARD und ZDF im Vorfeld der Olympischen Spiele für die Entscheidung einstecken, einen Großteil der Wettbewerbe nicht im klassischen Fernsehen, sondern nur via Livestream im Netz zu zeigen. Von den insgesamt etwa 740 Stunden, die live aus dem russischen Sotschigesendet werden, sind demnach rund 500 Stunden nur per Web-TV zu empfangen. Schade ist dies vor allem für Zuschauer, die nur über schwache Internetverbindungen verfügen oder an ein monatliches Datenvolumen gebunden sind. Auch hat längst nicht jeder die Möglichkeit zum HbbTV-Empfang und das Verfolgen am PC-Monitor oder über Tablet ist sicher nicht das Olympia-Erlebnis, von dem viele Sportfans träumen. Andere Sender würden sich über die attraktiven Inhalte, die ARD und ZDF so vielen Zuschauern vorenthalten, sicher freuen.

Dass von den Öffentlich-Rechtlichen dabei häufiger vorgebrachte Argument, eine TV-Übertragung der Olympia-Sportarten auf den Digitalkanälen sei wegen der dafür nötigen Studionutzung zu aufwändig und zu teuer, kann dabei nur bedingt gelten. Denn auch die Livestreams im Netz kommen ohne eine Rahmenberichterstattung samt Studio aus. Die Feeds, die im Netz zu sehen sind, ließen sich in gleicher Form auch auf den Digitalkanälen ausspielen. Im Falle des ZDF wäre das Internet als Übertragungsweg dabei sogar automatisch mit abgedeckt, denn ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur verfügen ohnehin über eigene Livestreams.
 
Doch bei aller Kritik an der gewählten Art der Übertragung: In Punkto HbbTV-Nutzung kann man ARD und ZDF zu diesen olympischen Spielen durchaus ein Kompliment machen. Selten wurden die Möglichkeiten, die der Hybridempfang an Digitalreceiver oder Fernsehgerät bietet, so vorbildlich genutzt und sauber umgesetzt. So klappte das Umschalten zwischen den Satellitensignalen von ARD und ZDF und den Online-Livestreams am TV-Gerät im Test nahezu tadellos. Selbst bei schwächeren Internetanbindungen gerieten die Streams nur selten ins Stocken, auch wenn die Bildqualität natürlich weit von der auf den HD-Hauptkanälen entfernt blieb. Wer also über ein HbbTV-fähiges Empfangsgerät verfügt und in den vergangenen Tagen an Stelle der zwanzigsten Biathlon-Übertragung lieber Skicross oder Curling sehen wollte, der konnte auch mit den Livestreams durchaus seinen Olympia-Spaß vor dem Fernseher haben.
 
Schade ist dabei natürlich, dass die HbbTV-Angebote von ARD und ZDF gerade im Kabel nicht allen Zuschauern zur Verfügung stehen. Dies liegt teilweise auch daran, dass die Empfangshardware der Netzbetreiber den hybriden Übertragungsstandard in manchen Fällen gar nicht erst unterstützt. So sind etwa der Sagemcom-Receiver von Kabel Deutschland und die Horizon-Box von Unitymedia derzeit nicht HbbTV-fähig. Trotz der vorbildlichen Nutzung des Hybridempfangs bleibt also der etwas fade Beigeschmack, dass man hier nur die zweitbeste Variante genutzt hat. [ps]

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19 Kommentare im Forum
  1. AW: Olympia-Spaß im TV auch mit Online-Livestreams? Ich hatte z.B. jede Menge Spaß, als ich mir den Kürlauf unseres Eiskunstlauf-Herren über HbbTV ansehen musste und bei der Ergebnisverkündung erstmal 30 Sekunden lang ein "eingefrorener" Bildschirm zu bewundern war.
  2. Wer eine gute Internetanbuidung hat, kann die Live-Strerams im Internet in sehr guter Qualität mitverfolgen. eine schlechte Internetverbindung ist bedauzerlich und ärgerlich, aber nicht das Problem von ARD/ZDF. Hätte man auf den Spartenkanälen übertragen, gäbe es mit Sicherheit Beschwerden von deren Zuschauern.
  3. AW: Olympia-Spaß im TV auch mit Online-Livestreams? Finde ich schon, das das ein Problem von ARD/ZDF ist. Wenn ich mir die Rechte sichere, dann sollte ich auch eine ordentliche Berichterstattung daraus basteln. Ist ja nicht so, das wir hier nur von 5% der Bevölkerung reden, die schlechte Internetgeschwindigkeit haben, sondern von erheblich mehr. Und selbst für die 5% ist das nicht zumutbar. Man tut sich da ganz schön leicht
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