Olympia: Einigung zwischen ARD/ZDF und Discovery nicht in Sicht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit der Berichterstattung zu den Olympischen Spielen in Rio zeigten sich die Öffentlich-Rechtlichen und die Zuschauer zufrieden – eine Fortsetzung scheint es ab 2018 jedoch nicht zu geben – zu weit liegen die Vorstellungen auseinander.

Mit einem Riesenaufwand berichteten ARD und ZDF von den am Sonntag zu Ende gegangenen Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, und zumindest die Einschaltquoten gaben den öffentlich-rechtlichen Sendern recht. Doch mit dem Ende der Spiele könnte auch das Aus für ARD und ZDF als Olympia-Sender besiegelt sein. Denn ab 2018 hat Discovery die Übertragungsrechte und im Feilschen um mögliche Sublizenzen haben beide Seiten bisher keinen Kompromiss gefunden. Und eine Einigung scheint nicht in Sicht, wie Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (DPA) erklärte.

„Die finanziellen Vorstellungen liegen noch weit auseinander. Wir haben unser Angebot auf den Tisch gelegt – und ich hoffe, dass wir noch zusammenkommen“, hofft Frey, der die Attraktivität der Spiele betonte. Eine möglichst schnelle Einigung wäre auch für den ZDF-Chefredakteur wünschenswert, da sonst nötige Buchungen beim Broadcaster OBS nicht rechtzeitig erfolgen können. „OBS drängt uns schon, weil sie wissen wollen, welche Ausstattung wir in Südkorea brauchen. Je länger wir im Ungewissen sind, desto schmaler wird das Zeitfenster, um uns professionell vorzubereiten“, so Frey.
 
Folgen für die Belegschaft verneint der für den Sport zuständige Frey. Allerdings stellt der Chefredakteur in Frage, ob Eurosport, das als Discovery-Tochter die Spiele ab Pyoengchang übertragen wird, die Zuschauer „in der gleichen Qualität und in der gleichen Fokussierung bei Olympischen Spielen informiert wird wie jetzt bei ARD und ZDF.“
 
Dabei kann sich Peter Frey auch auf die Ergebnisse einer Umfrage zur Zufriedenheit der Zuschauer über die Berichterstattung stützen. Demnach beurteilen 68 Prozent der befragten Bundesbürger die Berichterstattung als sehr gut oder gut. Und ARD und ZDF genießen weiter Rückhalt in der Bevölkerung: So sollen sich 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wünschen, Olympia auch künftig bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen, nur elf Prozent dagegen wollen sich die Spiele bei Eurosport ansehen.
 
Ob ARD und ZDF auch ab 2018 von Olympia berichten werden, hängt nun von den Verhandlungen ab. Dabei betont Frey: „Wir spielen nicht auf Scheitern, wir spielen auf Gelingen.“[buhl]

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168 Kommentare im Forum
  1. na es lief für Schland nun auch nicht so in Rio, dass Discovery auf unbedingten Willen bei den ÖR setzen kann. Ist die Frage ob Discovery überhaupt noch ernsthaft verkaufen will oder das Angebot künstlich so unbezahlbar hoch hält, damit man ggf. Ärger wegen der Übertragung (Werbung etc.) auf die "na die wollten doch nicht" ÖR abschieben kann.
  2. Wenn dann statt bis zu 8 Millionen am Hauptabend nur noch 1-2 Millionen Olympia bei Eurosport schauen, ist es dann auch schnell vorbei mit der Sportförderung in Deutschland und damit dann auch mit den Medaillen und dem Interesse in Deutschland. Ich befürchte, das IOC hat sich ein ganz gewaltiges Eigentor geschossen.
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